Baby für die Royals?

Auch im Jahr 2012 werden die Briten in wirtschaftlicher Hinsicht nichts zu lachen haben. Die liberal-konservative Koalition in London muss angesichts des schwachen Wachstums bei den Ausgaben noch härter auf die Bremse drücken. Nach einer Kürzung der Gehälter im Öffentlichen Dienst um 6 Prozent und der Entlassung von 145 000 Angestellten sind neue Opfer des verschuldeten Königreichs unvermeidlich.

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Auch im Jahr 2012 werden die Briten in wirtschaftlicher Hinsicht nichts zu lachen haben. Die liberal-konservative Koalition in London muss angesichts des schwachen Wachstums bei den Ausgaben noch härter auf die Bremse drücken. Nach einer Kürzung der Gehälter im Öffentlichen Dienst um 6 Prozent und der Entlassung von 145 000 Angestellten sind neue Opfer des verschuldeten Königreichs unvermeidlich.

Damit scheinen auch neue Streiks und Proteste programmiert. Doch eine Reihe von Großereignissen und Jubiläen dürfte die gedrückte Stimmung der Inselbewohner heben.

Anfang Februar feiern die Briten den 200. Geburtstag ihres berühmten Klassikers Charles Dickens. Der englische Schriftsteller beschrieb die Welt so, wie er sie empfand: ungerecht gegenüber denen, die kein Geld hatten. Heute gelten Dickens' Bücher wie „Oliver Twist“ als Klassiker. In seiner Heimat hat Dickens Kultstatus: Ein Freizeitpark ist ihm gewidmet, sein Grab liegt in der berühmten Londoner Kirche Westminster Abbey.

Fast zeitgleich wird sich zum 60. Mal die Thronbesteigung von Elizabeth II. jähren. Das Diamantene Jubiläum der Queen wird allerdings erst vom 2. bis 5. Juni groß gefeiert, wenn das Wetter sonniger und trockener sein dürfte. Die Einheimischen und Touristen in London dürfen sich dann unter anderem auf eine zehn Kilometer lange, spektakuläre Parade aus 1000 geschmückten Booten und ein Feuerwerk auf der Themse freuen. Die Boulevardpresse prophezeit ein besonderes Geschenk für die 85 Jahre alte Königin: ein Baby von William und Catherine, die im Laufe des Jahres den Kensington-Palast als ihr zukünftiges Zuhause umbauen lassen werden.

Ehe die Nation im königlichen Trubel versinkt, wird Großbritannien jedoch am 14. April ein anderes wichtiges Jubiläum begehen: 100 Jahre seit dem berühmtesten Schiffsunglück der Geschichte. Der Heimathafen der in Belfast gebauten „Titanic“ war Liverpool, jedoch war sie am 10. April aus Southampton zu ihrer tragischen Jungfernfahrt ausgelaufen. In jeder dieser Städte wird es Konzerte, Ausstellungen und Gedenkveranstaltungen geben.

Im Juli wird in England das olympische Fieber ausbrechen. Als einzige Stadt der Welt darf London zum dritten Mal – nach 1908 und 1948 – das größte Sportfest der Welt austragen. Im Kontrast zum aufwendigen Gigantismus der Spiele in Peking versprechen die Veranstalter in London eine umweltfreundliche Olympiade mit Herz.

Von unserem Korrespondent Alexei Makartsev