Pontresina

Dreck in der Natur

250 Kilogramm Müll von Schweizer Gletscher gesammelt

Von dpa
Müllsammelaktion auf dem Gletscher
Freiwillige sammeln auf dem Pers- und Morteratschgletscher Müll ein. Insgesamt haben die 90 Freiwilligen circa 250 Kilogramm Müll eingesammelt. Teilweise wurden Reste von alten Messstationen gefunden. Daneben stieß die Gruppe auf alte Steigeisen und Ski oder alte Kleidungsstücke wie beispielsweise eine Filzmütze, eine Jacke und einen Rucksack. (zu dpa: «250 Kilogramm Müll von Schweizer Gletscher gesammelt») Foto: Diavolezza Lagalb Ag/DPA

Wenn Gletscher schmelzen, kommt Müll zutage – kiloweise. Freiwillige haben im Engadin jetzt mal aufgeräumt.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Pontresina (dpa). Bei einer Aufräumaktion in einem Schweizer Gletschergebiet haben rund 90 Freiwillige an einem Tag 250 Kilogramm Müll eingesammelt. Darunter waren etwa eine Filzmütze, ein Rucksack, aber auch Zigaretten- und Bonbonpackungen, wie der Bergbahnbetrieb Diavolezza Lagalb AG mitteilte. Manches dürfte schon jahrelang im Eis gelegen haben und kommt nun zum Vorschein, weil das Eis der Gletscher rasant schmilzt.

Die Freiwilligen waren mit Mülltüten von der Bergstation Diavolezza im Engadin in Graubünden losgegangen. Bergführerinnen und -führer geleiteten sie sicher über den Pers- und Morteratschgletscher. Es war die dritte Säuberungsaktion der Bergbahnen.

Fundstücke werden zu Kunststücken

Müllsammelaktion auf dem Gletscher
Freiwillige sammeln auf dem Pers- und Morteratschgletscher Müll ein. Insgesamt haben die 90 Freiwilligen circa 250 Kilogramm Müll eingesammelt. Teilweise wurden Reste von alten Messstationen gefunden. Daneben stieß die Gruppe auf alte Steigeisen und Ski oder alte Kleidungsstücke wie beispielsweise eine Filzmütze, eine Jacke und einen Rucksack. (zu dpa: «250 Kilogramm Müll von Schweizer Gletscher gesammelt»)
Foto: Diavolezza Lagalb Ag/DPA

«Der Morteratschgletscher ist der volumenreichste Gletscher in den östlichen Alpen», teilte das Unternehmen mit. Er schmilzt aber mit enormer Geschwindigkeit. «In den letzten 150 Jahren hat sich die Gletscherzunge um rund drei Kilometer zurückgezogen und der ganze Gletscher hat zwei Drittel seines Volumens verloren.» Die Aufräumer stießen auf alte Steigeisen und Ski und Überreste einer alten Messstation.

Die Engadiner Holzbildhauerin Nora Engels will gut erhaltene Fundstücke in Holzkunstwerken verarbeiten. Sie sollen im kommenden Jahr zugunsten von Gletscherpflegeprojekten versteigert werden.

© dpa-infocom, dpa:240724-930-183438/1