Gutes Geschäft für E-Autofahrer und das Netz – Studie zu bidirektionalem Laden

Von Holger Holzer, SP-X
E-Autonutzer könnten bald als Stromhändler Geld verdienen
E-Autonutzer könnten bald als Stromhändler Geld verdienen Foto: Amperfied

Bidirektionales Laden soll in den kommenden Jahren zum Standard unter E-Autonutzern werden. Eine Studie sieht große Kostenvorteile für Individuum und Gesellschaft.

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SP-X/Brüssel. Mit Elektroautos als Energiespeicher ließe sich das europäische Energiesystem pro Jahr um 22 Milliarden Euro an Kosten entlasten. Die Einsparungen resultieren einer Studie der Umweltorganisation „Transport & Environment“ zufolge aus dem Verzicht auf stationäre Stromspeicher und dem geringeren Bedarf an zusätzlichen Erzeugungskapazitäten. Zwischen 2030 und 2040 würde sich der Kostenvorteil bei Aufbau und Betrieb des Energiesystems demnach auf mehr als 100 Milliarden Euro summieren. Für Deutschland allein rechnen die Experten mit Einsparungen von 8,4 Milliarden Euro jährlich.

E-Autonutzer könnten bald als Stromhändler Geld verdienen
E-Autonutzer könnten bald als Stromhändler Geld verdienen
Foto: Amperfied

Die Idee dahinter: Nicht genutzte E-Autos nehmen überschüssigen Wind- und Sonnenstrom auf und speisen ihn bei Bedarf zurück ins Netz. Erste Autos sind bereits für dieses sogenannte bidirektionale Vehicle-to-Grid-Laden vorbereitet, bislang fehlen aber noch einige Regulierungen sowie günstige Infrastruktur-Systeme für Privatnutzer. Letztere könnten von der Technik finanziell profitieren, indem sie Überschuss-Strom billig einlagern und teuer wieder verkaufen. Die Studie rechnet mit einer jährlichen Ersparnis von 45 Prozent der Stromkosten beziehungsweise 727 Euro – abhängig von Faktoren wie dem Standort des Fahrzeugs, der Größe der Fahrzeugbatterie und der Frage, ob das Haus über eine Solaranlage verfügt oder nicht.

Holger Holzer/SP-X