Erlöse weiter im Sinkflug – Oldtimer-Auktionen in Monterey

Von Mario Hommen, SP-X

Über viele Jahre hinweg stiegen die bei Oldtimer-Auktionen erzielten Summen in immer neue Rekordhöhen. Seit 2023 gibt es eine Trendwende, die sich dieses Jahr fortgesetzt hat.

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SP-X/Monterey/Kalifornien. Auch bei der diesjährigen Ausgabe der Monterey Auction Week erzielten vor allem ältere Ferrari hohe Auktionserlöse. Aber auch Porsche waren gefragt. Wie der Marktbeobachter Classic Analytics ermittelte, wurden in der vergangenen Woche von insgesamt 1.143 angebotenen Fahrzeugen aller Marken 808 verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr ging die absolute Zahl der verkauften Fahrzeuge damit um 36 zurück. Bei ebenfalls rückläufiger Zahl der Angebote stieg die Verkaufsquote von 69 Prozent im Vorjahr auf jetzt 71 Prozent. Der Gesamterlös aller Auktionen betrug umgerechnet rund 336 Millionen Euro, das sind durchschnittlich 415.570 Euro pro verkauftem Fahrzeug. Der bei den Auktionen erzielte Gesamterlös ist damit im Vergleich zu 2023 um rund 8 Prozent gesunken. Bereits im Vorjahr waren Gesamt- und Durchschnittserlös bei dem hochkarätigen Auktionsevent rückläufig.

Als Anlageform sind hochpreisige Oldtimer trotz des erneuten Erlösrückgangs weiterhin gefragt. Die Rekordpreise für alte Ferrari-Modelle wie den 250 GT sind allerdings niedriger als noch vor einigen Jahren. Dagegen erzielen u.a. jüngere Ferrari-Modelle hohe Erlöse, wie die Top Ten der teuersten Auktionen zeigen. Frank Wilke von Classic Analytics sieht darin einen Trend: „Der starke Verkaufserlös zeigt, dass hochwertige Sammlerfahrzeuge bei internationalen Oldtimerfans nach wie vor hoch im Kurs stehen. Allerdings zeigt ein Blick auf die Top Ten auch, dass der seit längerem bestehende Trend zu jüngeren Modellen mittlerweile auch im absoluten Hochpreisbereich angekommen ist. Einige seit Jahren als Blue Chips geltende Klassiker scheinen ihren Preiszenit erreicht oder sogar überschritten zu haben."

Ein 2003er Ferrari Enzo Coupe erzielte in Monterey 3,8 Millionen Euro
Ein 2003er Ferrari Enzo Coupe erzielte in Monterey 3,8 Millionen Euro
Foto: Frank Wilke / Classic Analytics

Den höchsten Erlös erzielte mit umgerechnet 15,45 Millionen Euro dennoch ein von RM Sotheby’s versteigerter Ferrari 250 GT SWB California Spider aus dem Jahr 1960. Für rund 12,7 Millionen Euro wechselte ein Alfa Romeo 8C 2900B Lungo Spider aus dem Jahr 1939 den Besitzer, gefolgt von einem Ferrari 410 Sport Spider aus dem Jahr 1955, der rund 11,76 Millionen Euro erzielte. Platz 4 belegte ein Ford GT40 Lightweight von 1969 mit einem Erlös von 7,12 Millionen Euro. Der umsatzstärkste Porsche auf Platz 5 ist ein 911 GT1 (Rennversion) mit 6,38 Millionen Euro. Dahinter folgen vier Ferrari: ein 250 GT LWB California Spider von 1959 (5,08 Mio. Euro), ein F50 Coupé von 1995 (4,99 Mio. Euro), ein 275 GTB/4 NART Alloy Coupé (4,79 Mio. Euro) und ein 333 SP Evoluzione von 1995 (4,64 Mio. Euro). Auf Platz 10 schaffte es mit dem 935 Coupé von 1976 ein weiterer Porsche mit 3,89 Millionen Euro in die Spitzengruppe.

Die Italiener sicherten sich mit dem 410 Sport Spider von 1955 den zweiten Rang in der Auktions-Bestenliste
Die Italiener sicherten sich mit dem 410 Sport Spider von 1955 den zweiten Rang in der Auktions-Bestenliste
Foto: RM Sotheby's
Mario Hommen/SP-X