Brenzlige Szenen
Halloween: Wenn TV- und Streaming-Grusel Kindern Angst macht
Berlin (dpa/tmn). Es gruselt rund um und am Halloween-Tag nicht nur in Vorgärten und mit kleinen Hexen, Gespenstern oder Vampiren auf Straßen und an Haustüren. Auch das Fernsehen schickt schaurige Filme ins Rennen, in denen es geistert und spukt. Dabei sollten Eltern und Erziehende auf altersgerechte Angebote achten, rät die Initiative «Schau Hin! Was Dein Kind mit Medien macht».
Grund der Warnung: Kinder bis Ende des Grundschulalters können nicht immer zwischen Film und Wirklichkeit unterscheiden. Das kann an Halloween Furcht auslösen.
So könnten Monster oder andere Fabelwesen in der kindlichen Wahrnehmung durchaus als echt verstanden werden und Jüngere bis in ihre Träume begleiten. «Kinder nehmen Filme und digitale Angebote je nach Alter oder Stimmung unterschiedlich wahr. Die vielen Angebote rund um Halloween sind ein guter Anlass für Eltern, auf die Reaktionen ihrer Kinder zu achten und mit ihnen das Gesehene zu besprechen», rät Kristin Langer, Mediencoach bei «Schau hin!». Dies helfe Kindern, das Erlebte besser einzuordnen und zu verarbeiten.
Wie sollten kinderfreundliche Gruselfilme sein?
«Sie verzichten auf Gewaltszenen und vermeiden drastische Effekte, wie laute oder plötzliche Geräusche und übermäßig bösartige Fabelwesen», so Langer. Wichtig sei auch, dass der Spannungsbogen angemessen ist, es ausreichend Entspannungsmomente gibt und sich das Gruseln in einem guten Ende auflöst.
Je jünger Kinder sind, desto intensiver ziehen Geräusche und Musik sie in den Bann. Dazu gehören nicht nur Schüsse oder Explosionen, sondern auch alltägliche Geräusche, wie das Knallen einer Tür, das Heulen des Windes oder ein Donnerschlag. Gespenster, Monster, Hexen und Vampire üben ab dem Grundschulalter eine große Faszination auf Kinder aus, können sie aber auch verängstigen.
Ab welchem Alter Gruseln Spaß macht
Richtig Spaß, sich zu gruseln, haben Kinder tatsächlich erst mit einiger Medienerfahrung, also ab etwa acht Jahren. Sie können bei altersgerechten Angeboten mitfiebern und sich dabei gleichzeitig über Schreckmomente amüsieren. Dadurch lassen Kinder das Gesehene nicht zu nahe an sich heran und können hinterher mit einem guten Gefühl abschalten.
Routiniert und sicher seien Kinder bei altersgerechten Gruselinhalten meist mit zehn Jahren. Wichtig ist laut der «Schau hin!»-Experten zudem ein zeitlicher Abstand zum Schlafengehen: Faustregel: Kinder sollten eine Stunde «Medienpause» einlegen, um besser einschlafen zu können.
© dpa-infocom, dpa:241029-930-273410/1