Regionalbüro Mittelrhein: Wie der Notmütterdienst aufgestellt ist
Edwin Umbach, Leiter Regionalbüro Mittelrhein Katrin Steinert
Der Notmütterdienst Familien- und Seniorenhilfe ist ein gemeinnütziger Verein. Seit 2012 gibt es das Regionalbüro Mittelrhein in Koblenz. Sinn ist es, Menschen zusammenzubringen: Menschen, die Hilfe brauchen, und Betreuungshelfer, die Familienerfahrung haben und sich ein Zubrot verdienen wollen. Edwin Umbach leitet das Regionalbüro Mittelrhein und sucht ständig Mitarbeiter. In 70 Prozent der Fälle sind es Familien mit Kindern, die im Haushalt versorgt werden müssen, aber auch beeinträchtigte Senioren brauchen Unterstützung, wenn etwa der Partner im Krankenhaus ist. Umbach erzählt: „Das Problem ist, flexible Helfer zu finden.“ Denn der Notmütterdienst kann Helfern keine festen Arbeitszeiten und Einsätze versprechen: „Bei uns ist wenig planbar. Wir sind von den Schicksalsfälle des Lebens abhängig.“ Umbach berichtet, dass er mit Sozialstützpunkten, Krankenkassen und Berufsgenossenschaften in Kontakt ist. Er wird bei Bedarf angefragt und schaut, ob er eine Notmutter findet. Die Kostenübernahme für die Betreuungs- und Haushaltshilfe muss von den Krankenkassen oder Berufsgenossenschaften bewilligt werden. Auch andere Träger bieten Betreuungs- und Haushaltshilfen an. Die Wurzeln des Notmütterdienstes liegen übrigens in Koblenz: 1968 hatte der Koblenzer Psychologe Alois Hesser die Idee, nach englischem Vorbild denn Verein Notmütterdienst zu gründen, anfangs in Frankfurt, wo die Familie ab 1969 lebte, später in Hamburg, Berlin, Köln, Leipzig – seit gut fünf Jahren in Koblenz.