Limburg
Teilerfolg an Limburger Schule: Selige Mutter darf Schnurrbart tragen

Das ursprünglich geplante Bild der Katharina Kasper.

Dieter Fluck

Limburg - Um das Abi-T-Shirt der Limburger Marienschülerinnen gab es einige Diskussionen. Jetzt hat der Jahrgang einen Teilerfolg erzielt: Die selige Westerwälder Schwester Katharina Kasper, Gründerin der  Armen Dienstmägde Jesu Christi bekommt auf dem T-Shirt einen Schnurbart verpasst - zwinkern darf sie aber nicht. Der katholische Schulträger hatte interveniert.

Limburg – Um das Abi-T-Shirt der Limburger Marienschülerinnen gab es einige Diskussionen. Jetzt hat der Jahrgang einen Teilerfolg erzielt: Die selige Westerwälder Schwester Katharina Kasper, Gründerin der Armen Dienstmägde Jesu Christi bekommt auf dem T-Shirt einen Schnurbart verpasst – zwinkern darf sie aber nicht. Der katholische Schulträger hatte interveniert.

Von unserem Mitarbeiter Dieter Fluck

Früher beschränkte sich die Ausgabe von Abschlusszeugnissen in einer Schule auf eine Feier. Heute gibt es Mottotage. Da verkleiden sich alle nach einem bestimmten Motto und schließlich gibt es den Abistreich. Dabei wird allerlei Schabernack in der Schule getrieben. Und weil heute für alles ein T-Shirt herhalten muss, darf freilich auch ein Abi-T-Shirt nicht fehlen.

Schülerinnen des Abi-Jahrgangs 2013 des Limburger Gymnasiums Marienschule überlegten schon seit Wochen und kamen zu dem Motto „Abi is a joke“, hergeleitet aus der Kampagne „Life is a joke“ (auf Deutsch: „Leben ist ein Spaß“). Dieses Motto führt und begleitet die französische Modemarke Eleven Paris.

Vor Jahren begann ein Künstler, Schnurrbärte zu tätowieren. Heute sieht man auf Plakaten alle möglichen Leute, die einen Finger mit einem aufgeklebten Schnurrbart unter die Nase halten. Dies soll bedeuten: „Nimm das Leben nicht so schwer, so ernst.“ Quasi nach der Aufforderung Jesu: „Sorge dich nicht um morgen.“

Diesen Bezug zur Schule wollten auch die Marienschülerinnen herstellen und die Gründerin ihrer Schule, die in Dernbach im Westerwald geborene selige Mutter Maria Katharina Kasper, auf ihrem T-Shirt zeigen. Katharina Kasper sollte den Betrachtern zuzwinkern und einen Finger mit Schnurrbart unter ihre Nase halten. Ein entsprechendes Foto wurde konstruiert und die Schulleitung gab schon vor Monaten ihr Okay.

Selbst die wenigen Nonnen des Ordens der Dernbacher Schwestern, die noch in der Schule weilten, fanden das ganz lustig und freuten sich. Das Beste aber daran war, dass sich alle 200 Mädels einig waren. Fast wären die Shirts schon bedruckt gewesen, als dieser Tage zwei Personen vom katholischen Schulträger, der St.-Hildegard-Schulgesellschaft des Bistums, erschienen.

Sie gaben den angehenden Abiturientinnen zu verstehen, dass sich Menschen durch die verfälschte Abbildung Katharina Kaspers religiös verletzt fühlten. Denn die ehrwürdige Mutter, Ordens- und Schulgründerin, würde auf dem Shirt verunglimpft, ja sogar veralbert.

Die Schülerinnen erläuterten ihre Motivation und ihr Motto. Sie machten deutlich, dass Katharina Kasper ihr Vorbild sei und sie nichts im Sinne hätten, was der Seligen schaden könnte – ohne Chance. Immerhin haben die beiden Vertreter des Schulträgers zugesagt, sich über einen Kompromiss Gedanken machen wollen.

Der sieht nun so aus, dass die Abiturientinnen das Bild von Katharina Kasper samt Schnurrbart abbilden dürfen. Das Zwinkern müsse sie aber unterlassen. Zudem soll die Ordensfrau in Gesellschaft mit zwei anderen prominenten Schnurrbartträgern zu sehen sein …

Immerhin ein Teilerfolg, fanden die Mädels. Sie haben schließlich eingelenkt und eingesehen, dass die Sache es nicht wert ist, sich darüber aufzuregen, und blieben ihrem Motto treu: „Life is a joke“ oder: Das Leben ist nicht ganz so ernst zu nehmen.

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