Paris

Von Neuwied und Koblenz ins olympische Halbfinale: DBB-Team um Isaac Bonga schlägt Griechenland

Von dpa
Paris 2024 - Basketball
Das DBB-Team um Isaac Bonga (links) schlug Griechenland um Superstar Giannis Antetokounmpo (blaues Trikot) mit 76:63 und steht bei den Olympischen Spielen im Halbfinale. Foto: Michael Conroy/dpa

Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft steht im Halbfinale der Olympischen Spiele. Das Team um den in Neuwied geborenen und in Koblenz aufgewachsenen Isaac Bonga schlug Griechenland im Viertelfinale mit 76:63 (36:36).

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Die deutschen Basketball-Festspiele in Paris gehen weiter. Nach dem sensationellen Gold-Coup der 3x3-Spielerinnen kämpfen auch die Weltmeister um Kapitän Dennis Schröder und den in Neuwied geborenen und in Koblenz aufgewachsenen Isaac Bonga bei den Olympischen Spielen um die Medaillen. Das Team von Bundestrainer Gordon Herbert gewann in der Bercy Arena sein Viertelfinale gegen Griechenland nach mühevollem Beginn mit 76:63 (36:36) und steht damit erstmals bei Sommerspielen im Halbfinale.

Franz Wagner war mit 18 Zählern bester Werfer. Nun geht es am Donnerstag gegen den Sieger der Partie zwischen Frankreich und Kanada. Nach Bronze bei der Heim-EM 2022 und Gold bei der WM im vergangenen Jahr ist für die Herren damit das dritte Edelmetall in kurzer Zeit greifbar. Am Mittwoch haben zudem die deutschen Frauen noch die Chance, ins Halbfinale einzuziehen. Um 18.00 Uhr geht es gegen Gastgeber Frankreich.

Deutschland verschläft den Start

Das Herbert-Team hatte am Tag zuvor noch mit den 3x3-Damen auf ihrem Weg zum Olympiasieg mitgefiebert. Beim Halbfinale am frühen Montagabend hatten Franz und Moritz Wagner das deutsche Quartett sogar in der Arena am Place de la Concorde angefeuert. Den Rausch der ersten deutschen Basketball-Medaille bei Olympia konnte die deutsche Mannschaft zunächst aber nicht mitnehmen. Ganz im Gegenteil. Schröder und Co. wirkten vor den Augen von Ex-Superstar Dirk Nowitzki anfangs schläfrig, unkonzentriert und behäbig und lagen schnell mit zwölf Punkten hinten (6:18).

Die Defensive, bei der beeindruckenden Vorstellung gegen Gastgeber Frankreich zum Vorrunden-Abschluss in Lille noch das Prunkstück, zeigte dieses Mal ungekannte Lücken. Vor allem NBA-Star Giannis Antetokounmpo nutzte das zu einigen spektakulären Dunks. Nach dem ersten Viertel lag Deutschland verdient mit zehn Punkten zurück (11:21). Auch, weil in den ersten zehn Minuten nur 26 Prozent der Würfe aus dem Feld ihren Weg in den Korb fanden.

Herbert fand in der Viertelpause offenbar die richtigen Worte, das deutsche Team kam mit einer ganz anderen Intensität aufs Parkett zurück. Zwar fielen in der Offensive weiter viele Würfe nicht, dennoch verkürzte der klare Favorit den Rückstand auf vier Zähler (27:31). Zur Pause hatte Deutschland die Partie wieder ausgeglichen (36:36). Mit einem Dunk von Daniel Theis nach feinem Zuspiel von Schröder ging es in die Halbzeit.

Bonga und Thiemann übernehmen

Nach dem Seitenwechsel brachte Schröder das deutsche Team per Dreier erstmals in Führung. Doch die Neuauflage des EM-Viertelfinals von 2022 blieb eine sehr zähe Angelegenheit. Die Griechen, die in der Gruppenphase nur eine Partie gewonnen hatten, ließen sich nicht abschütteln.

In Bonga und Johannes Thiemann waren es schließlich Spieler aus der zweiten Fünf, die neben Jungstar Franz Wagner mit wichtigen Dreiern und viel Energie die Partie in die richtigen Bahnen lenkten. Vor dem Schlussabschnitt lag Deutschland mit sieben Punkten in Führung (59:52) und geriet danach nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Wie beim Gold-Coup bei der WM im vergangenen Jahr überstanden Schröder und Co. damit einen schwächeren Auftritt unbeschadet. 2023 hatte es einen Zittersieg im Viertelfinale gegen Lettland gegeben.