Kaiserslautern/Mainz – DFL-Entscheidung mit gewisser Pikanterie: Wenn der FCK am Sonntag Zweitliga-Meister wird, dann werden die Kaiserslauterer vom Präsident des Rivalen FSV Mainz 05 geehrt: Harald Strutz, seit 1988 Präsident der Nullfünfer, ist auch Vize-Präsident des Liga-Verbands und wird in der Funktion die DFL vertreten. Er wird am Sonntag beim Spiel gegen Augsburg das Original der Zweitliga-Meisterschale dabei haben und auf dem Betzenberg überreichen. An seiner Seite wird dabei allerdings nach Mitteilung der DFL ein Lauterer Urgestein sein: Horst Eckel.
In den vergangenen Jahren ist die Abneigungen unter den Fans beider Vereine mit den zunehmenden Erfolgen des FSV gewachsen. In Kaiserslautern sieht man sich als den Verein mit gewachsener Tradition und blickt oft auf die Mainzer Fankultur herab. Mainzer Fans beklagen etwa eine nach ihrer Ansicht vorhandene Bevorzugung des FCK in der Berichterstattung des SWR-Fernsehens und die vielen Millionen für den Betzenberg. Dazu hatte sich auch Stutz einmal 2008 in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung deutlich geäußert und war für Kaiserslauterer Fans zum roten Tuch geworden: Er hatte gesagt, dass es „nicht ins Bild passt, Verbindlichkeiten von der Kommune erlassen zu bekommen und gleichzeitig jeden Tag neue Transfers zu veröffentlichen.“ Die Politik müsse endlich erkennen, dass der FCK keine Sonderstellung mehr genießen darf.
Wenn die Lauterer die mit 30.000 Euro versicherte und im vergangenen Jahr erstmals vergebene Schale in den Pfälzer Himmel recken, dürfte das aber bei dem Aufsteiger ganz schnell zur Nebensache werden. Die Schale wurde an die bekannte Meisterschale der Bundesliga angelehnt. Sie besteht aus poliertem 925er-Sterling-Silber, wiegt 8,5 Kilogramm und hat einen Durchmesser von 50 Zentimetern. In der Mitte der Schale ist ein 1,2 Kilogramm schwerer Bergkristall eingefasst, von dem ein sieben-strahliger Stern ausgeht. Der Stern steht für die Strahlkraft der 2. Bundesliga und für den Glanz des Meisters. Die sieben Strahlen des Sterns stehen für die sieben herausragenden Tugenden, über die der Zweitliga-Meister verfügen muss. Diese sind: Leidenschaft, Teamgeist, Siegeswille, Nervenstärke, Durchsetzungsvermögen, Technik und Taktik.
Für den Fall, dass die Lauterer noch von St. Pauli abgefangen werden sollten, steht in Hamburg eine Kopie der Schale bereit. Dort würde Club-Urgestein Walter Frosch zusammen mit DFL-Direktor Andreas Nagel die Kopie übergeben. (law)