Premiere Koblenzer Inszenierung verpasst Tony Kushners "Engel in Amerika" eine gegenwärtige Relevanz
"Engel in Amerika" in Koblenz: Von wegen "Es war einmal"
Die Bühne im Theater Koblenz mutet in der Inszenierung von Tony Kushners „Engel in Amerika“ wie ein Krankenhaus an. Aus den Behandlungsnischen heraus entwickelt sich die Geschichte um Prior (Christof Maria Kaiser, von links), Louis (Ian McMillan), Joe (Klaus Philipp) und Harper (Dorothee Lochner). Fotos: Baus/Theater Koblenz
Matthias Baus

Koblenz. Es ist nicht ohne Risiko, Tony Kushners Schauspiel „Engel in Amerika“ aus dem Jahr 1991 heute auf die Bühne zu bringen. Noch bei der Koblenzer Erstaufführung 1997 lag über dem Stoff des vielfach ausgezeichneten Stückes die reale Drohung: Fast jede Aidsdiagnose ist ein sich zeitnah vollstreckendes Todesurteil. 21 Jahre später muss die jetzige Neuinszenierung am Theater Koblenz ohne diese das Publikum umtreibende finale Brisanz in der Wirklichkeit auskommen.

Aktualisiert am 06. Mai 2018 18:15 Uhr
Aids ist zwar nicht geheilt, die lebenslange Behandlung der Krankheit oft quälend – aber für die meisten Betroffenen kann das Leben inzwischen doch noch Jahrzehnte währen. Aus diesem Umstand ergibt sich allerdings auch eine neue Chance für das Stück. Die ergreift Gastregisseur Carlos Wagner mit beiden Händen, um nicht bei einer Aids- und Schwulentragödie unter dem Motto „Es war einmal“ zu landen: Konzentration auf die Charaktere ...

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