Bonn. Düster ist diese Welt. Schwarze Bühne und Kostüme. Schwarz auch jene eckigen Elemente, die zu immer neuen Funktionssymbolen verbaut werden: Geburtsbett, Schulbänke, Mauern, Wald, Thron, Gruft. Kaltes Weißlicht beleuchtet die Szenerie gerade hinreichend. Nur wenn Gewalt und Feuersbrunst toben, überwältigen gleißende Scheinwerfer den Zuseher. In solcher Welt kann nichts Gutes gedeihen. Wir sind bei Friedrich Schiller und seinem Stück „Die Räuber“ – jetzt am Theater Bonn in einer weithin ebenso gescheiten wie auf- und berührenden Bearbeitung zu sehen.
Aktualisiert am 03. Februar 2020 18:07 Uhr
Das Jugendwerk hatte bei der Uraufführung 1782 das Nationaltheater Mannheim in ein Tollhaus verwandelt. Ein Teil des Publikums wandte sich empört gegen den 22-jährigen Autor, der auf die herrschende Ordnung eindrischt und seinen Freiheitsidealisten Karl Moor der saturierten Hautevolee vor die Stirn donnern lässt: „Pfui, pfui über das schlappe Kastratenjahrhundert.