Der Koblenzer Archivar Josef Henke war 1983 maßgeblich daran beteiligt, die Hitler-Tagebücher des "Stern" als plumpe Fälschung zu entlarven. Für die Fotografen ließ sich der damals 39-Jährige mit einer der 60 Kladden im Wöllershof in Koblenz ablichten, wo sich das Bundesarchiv damals befand. Hans-Peter Kruse
In einem seiner letzten großen Interviews hat Gerd Heidemann mit unserer Zeitung über den Skandal um die „Hitler-Tagebücher“ gesprochen. Jetzt ist der „Stern“-Reporter gestorben. Wir haben uns mit einem Zeitzeugen auf Spurensuche in Koblenz begeben.
Im November 1982 tritt Josef Henke eine denkwürdige Dienstreise an. Der Koblenzer Oberarchivrat ist zu einer der exklusivsten Adressen in Hamburg geladen. Elbchaussee. Dem Historiker des Bundesarchivs wird Sekt gereicht. „Alles wirkte sehr luxuriös“, erinnert sich Henke.