Bad Kreuznach/Wöllstein

Eintreten für Frieden bei Konfinacht

140 Jugendliche darunter 110 Konfirmanden der Kirchengemeinden im Dekanat Wöllstein sind der Einladung zur zehnten Konfinacht der Evangelischen Jugend nach Badenheim gefolgt.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Die in bunten warmen Farben wunderbar beleuchtete Kirche deutete schon darauf hin, dass dort etwas Besonderes stattfinden soll. Die 30 Mitarbeitenden rund um die Jugendreferentin Sabine Göhl hatten sich schon Monate im Voraus auf diese besondere Ereignis vorbereitet und gefreut, dass es endlich losgeht. Aufgaben gab es viele. Ob Gruppenleiter, Stationen Leiter, Musiker, Mitwirkender beim Gottesdienst, Techniker oder Verantwortlicher für das Organisatorische.

Wie Frieden geübt werden kann und welche Werkzeuge dazu nötig sind war Inhalt der Konfinacht. Bei einem Quiz zum Einstieg in den Abend konnten die Konfis erfahren, dass Gandhi ein Botschafter des Friedens war, dennoch nicht den Friedensnobelpreis erhalten hat, dass sich die Friedenstaube aus der biblischen Sintflut Geschichte herleitet, das das Peacezeichen für nukleare Abrüstung steht und das Symbol der Friedensbewegung der DDR „Schwerter zu Pflugscharen“ war.

Wie sich ein Wattestäbchen, eine Wasserwaage, eine Lupe und ein Holzturm mit Frieden in Verbindung bringen lassen, wurde in den Stationen diskutiert. Aktiv zuhören, genau hinschauen, auch mal die Perspektive auf die Dinge wechseln, unterschiedliche Interessen ausbalancieren und auch mal Geduld und Fingerspitzengefühl beweisen sind zentrale Werkzeuge, die einem friedlichen Miteinander dienen. Um das herauszufinden ging es in den Stationen auch ganz praktisch zu. Während ein Jugendlicher aus Legosteinen ein Gebilde zusammenbaut, erklärt er seinem Partner, der das Ganze nicht sehen kann, was er genau tut. Der Partner hat dann den Auftrag, genau das zu tun, was man ihm erklärt. Ob die Kommunikation gestimmt hat, lässt sich an den möglicherweise identischen Gebilden erkennen. Die Gruppenaufgabe einen Zollstock nur mit einem Finger zu berühren und dann auf dem Boden abzulegen, klingt zunächst ganz einfach, stellt sich beim Tun als echte Herausforderung dar und gelingt nach intensiven Bemühungen dann doch. Jonas Gruber ist zuständig für die Station, an der die Gruppe mit Hilfe von Schnüren mit Holzklötzen einen Turm baut. Das ist nur möglich, wenn alle aufeinander achten und gut zusammenarbeiten. „Ein wirklich cooles Spiel“ meint Jonas. Mareike Schenk aus Neu-Bamberg, eine Gruppenleiterin berichtet: „Anfangs war es schwierig, die Gruppe zusammenzuhalten, doch bei den Stationen haben alle gut mitgemacht und dann hat es auch richtig Spaß gemacht.“

Das Agapemahl im Gottesdienst hatten Alina Pfaff und Charlotte Schmitt mit viel Liebe zum Detail vorbereitet. „Gemeinsames Essen und Trinken bietet viel Möglichkeit zum Gespräch und ist auch bei Krisen ein wichtiger Weg zur Verständigung“ erklärt Ingo Molter, der als Gemeindepädagoge viel Erfahrung mit Konfirmandengruppen mitbringt und das Agapemahl leitet.

Ferdinand Lauterbach spielt in der eigens für die Konfinacht zusammengestellten Band den Bass und ist total begeistert über den tollen Sound in der Badenheimer Kirche. Der war für die Konfis wohl auch ansteckend, so dass sie begeistert mitgesungen haben. Der Gottesdienst endet mit Friedensbotschaften auf Postkarten, die mit beleuchteten Luftballons in den Himmel geschickt werden. Bei der anschließenden Dance Party in der Gemeindehalle konnten sich alle nach Herzenslust austoben und Cocktails genießen. Mit Kerzenlicht, einem Segenslied und einem Ständchen für die beiden „Geburtstagskinder“ endet eine rundum gelungene Konfinacht.

Bericht von: Sabine Göhl