Oberwesel

Macher der Buga 2029 sehen sich im Zeitplan: Was im Oberen Mittelrheintal noch passieren soll

Die Burg Klopp in Bingen am Rhein ist eines der Projekte, die im Rahmen der Buga 2029 entwickelt werden sollen.
Die Burg Klopp in Bingen am Rhein ist eines der Projekte, die im Rahmen der Buga 2029 entwickelt werden sollen. Foto: dpa

Gut sieben Jahre vor Beginn der Bundesgartenschau (Buga) 2029 im Welterbe Oberes Mittelrheintal sieht sich ihre Projektgesellschaft gut im Zeitplan.

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Der Geschäftsführer der Buga 2029 gGmbH, Berthold Stückle, teilt mit: „Aus heutiger Sicht werden wir rechtzeitig fertig sein.“ Die Blumenschau in Rheinland-Pfalz und Hessen mit einem Budget von 108 Millionen Euro soll 2029 dezentral auf 67 Rheinkilometern zwischen Koblenz, Bingen und Rüdesheim erblühen.

Laut Buga-Sprecher Andreas Jöckel sind die Flächen für sogenannte Entwicklungsprojekte sogar ein Jahr früher als geplant festgelegt worden. Hierzu zählen etwa das Loreley-Plateau hoch über dem Rhein, die Burgruine Rheinfels schräg gegenüber bei St. Goar, die Burg Klopp in Bingen und Grünflächen in Rüdesheim. Für 2022 sind für diese Projekte Gestaltungswettbewerbe geplant, deren Sieger bis Anfang 2023 gekürt werden sollen. „Ab 2025 soll gebaut werden“, erklärt Jöckel. Insgesamt 50 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung.

Hinzu kommen zeitlich begrenzte „Buga-Gärten“ mit veranschlagten Gesamtkosten von 12 Millionen Euro, beispielsweise auf der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein. Kommunen und Vereine können mit „Bürgerprojekten“ eigene Vorhaben umsetzen, zum Beispiel womöglich mit der ökologisch hochwertigen Dörscheider Heide oberhalb von Kaub. Für diese Vorhaben können insgesamt 1,2 Millionen Euro fließen. 2023 und 2024 soll ein Kuratorium eine Auswahl treffen, damit die „Bürgerprojekte“ von 2025 an ebenfalls Gestalt annehmen. Hinzu kommen nach Jöckels Worten zahlreiche „Korrespondenzprojekte, die aus anderen Fördertöpfen von Bund und Land finanziert werden“.

Das Welterbe Oberes Mittelrheintal besitzt die wohl größte Burgendichte der Welt. Der Mainzer Innenminister Roger Lewentz (SPD), Vater der Buga-2029-Idee, ist auch für die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz zuständig. Für sie sei die Blumenschau „eine riesige Chance, ihre Arbeit einem großen Publikum vorzustellen“. Die GDKE-Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer bereite sich bereits auf die Buga vor, etwa „mit der Einrichtung eines Gästezentrums auf Schloss Stolzenfels“ bei Koblenz, teilt Lewentz mit. Ebenso werde die Burg Sterrenberg hoch über seinem Wohnort Kamp-Bornhofen „touristisch weiterentwickelt“.

Das Welterbe-Gebiet ist malerisch, leidet jedoch auch unter extremem Bahnlärm, einer teils veralteten touristischen Infrastruktur und rückläufigen Bevölkerungszahlen. Mit Blick hierauf erklärt Jöckel: „Idealerweise sollen die zur Buga 2029 entwickelten Konzepte das Obere Mittelrheintal dauerhaft für die kommenden Jahrzehnte voranbringen: beispielsweise Verbesserungen der Aufenthalts- und Lebensqualität, Klimaschutz und -anpassung, moderne Mobilität und touristische Vermarktung.“ Die Idee einer Alternativtrasse für Europas meistbefahrene Güterzugstrecke durch das Mittelrheintal werde sich hingegen wohl nicht so schnell umsetzen lassen.