Das hätte man sich sparen können
Die Planungskosten für die Erweiterung des Gewerbegebiets „Im Tuchscheren“ hätte sich die Stadt Oberwesel auch sparen können. Zwar waren es wohl „nur“ 2000 bis 3000 Euro Steuergelder, die investiert wurden, bevor der Stadtrat jetzt einstimmig die Notbremse gezogen hat. Aber dass die Pläne für „Tuchscheren II“ zum Scheitern verurteilt sind, war schon vor zwei Jahren absehbar.
Es ist gesetzlich nun einmal festgelegt, dass in ausgewiesenen Überschwemmungsgebieten nicht gebaut werden darf. Auch keine Gewerbebetriebe, die sich gern ansiedeln möchten. Das hätte auch dem Stadtrat klar sein können. Das Planungsbüro hat nur noch einmal ausgeführt, was eh längst feststand. Denn bereits bei der Aufstellung des Bebauungsplans für das Gewerbegebiet Tuchscheren Anfang 2017 sollte ursprünglich die gesamte, zwischen Bahntrasse und B 9 gelegene Fläche ausgewiesen und überplant werden. Damals verzichtete man aber doch darauf, den südlich des Natursteinbetriebs Büttner gelegenen Bereich einzubeziehen. Denn bereits zu diesem Zeitpunkt war die Rede von seltenen Tierarten wie der Mauereidechse oder der Haselmaus, und auch die SGD Nord äußerte damals schon ihre Bedenken wegen des ausgewiesenen Überschwemmungsgebiets. Gerade die unbebauten Flächen im südlichen Bereich haben bei Hochwasser nämlich eine wichtige Funktion als Retentionsraum und dürfen gar nicht als Bauland ausgewiesen werden. Jetzt hat sich der Stadtrat also noch einmal bestätigen lassen, was er vor knapp zwei Jahren schon schwarz auf weiß vorliegen hatte.