Mittelrhein. Das Mittelrheintal kommt nicht zur Ruhe. Weil der Bahnlärm auf absehbare nicht weniger wird – und auch politisch nicht, da bislang kaum erkennbar ist, zu welchem Handeln sich die Deutsche Bahn und das Bundesministerium für Verkehr entschließen werden. Vor wenigen Tagen signalisierte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) den beiden rheinland-pfälzischen CDU-Politikern Christian Baldauf und Hans-Josef Bracht zwar, dass es entgegen bisheriger Haltung nun doch etwas zügiger mit einer Machbarkeitsstudie und der Ertüchtigung der Ruhr-Sieg-Strecke gehen soll. Bis zu einer Alternativlösung für den Mittelrhein ist es allerdings noch ein extrem langer Weg. Den Bürgern vor Ort dürften die sanften politischen Ankündigungen nicht genügen.
Einen Finger in die Wunde legt die Bürgerinitiative Oberwesel 22, die sich primär mit dem nach wie vor offenen Streit um eine Alternative zu den drei maroden Tunneln zwischen St. Goar und Oberwesel beschäftigt. Neben der Initiative gegen Umweltschäden durch die Bahn und Pro Rheintal ist Oberwesel 22 zu einem dritten Motor der Bürgerbewegung gegen den Bahnlärm geworden.