Bacharach. Vor 70 Jahren eroberte „Der kleine Pechvogel“ die Herzen der Kinder im Sturm und brachte etwas Freude in die kargen Nachkriegsjahre am Mittelrhein. Auch in Jean-Marc Petits Bücherregal fand sich das von Karl Stassen gedichtete und kunstvoll illustrierte Kinderbuch. Und der damals noch sehr kleine Petit liebte die Geschichte des Pechvogels. Und noch mehr liebte er die Zeichnungen der Ruine Fürstenberg und des Alten Hauses, denn die erinnerten ihn immer an die schönen Sommerferien, die er bei seinen Großeltern in Bacharach am Rhein verbrachte. Doch nicht nur die Liebe zur Geschichte verbindet Petit mit dem Buch, sondern auch die Geschichte einer Nachkriegsfreundschaft zwischen einem deutschen Künstler und einem französischen Besatzungssoldaten.
Papier war nach dem Krieg stark kontingentiert
1948, der Zweite Weltkrieg war noch nicht lange vorbei und die linke Rheinseite war von den Franzosen besetzt, da hatte der Bacharacher Künstler Karl Stassen eine Idee. Ein Kinderbuch, von ihm gedichtet und gezeichnet, wollte er veröffentlichen.