Jean-Marc Petit legt nach 70 Jahren Buch der Nachkriegsjahre auf
Bacharacher lässt ein Stück Kindheit erneut aufleben
1948 veröffentlichte der Bacharacher Künstler Karl Stassen das Kinderbuch „Der kleine Pechvogel“. Doch das gelang nur mit der Hilfe von Jean-Marc Petits Vater Georges, einem französischen Besatzungssoldaten. 70 Jahre später legt der in Basel lebende Jean-Marc Petit das Buch neu auf. Foto: Suzanne Breitbach
Suzanne Breitbac

Bacharach. Vor 70 Jahren eroberte „Der kleine Pechvogel“ die Herzen der Kinder im Sturm und brachte etwas Freude in die kargen Nachkriegsjahre am Mittelrhein. Auch in Jean-Marc Petits Bücherregal fand sich das von Karl Stassen gedichtete und kunstvoll illustrierte Kinderbuch. Und der damals noch sehr kleine Petit liebte die Geschichte des Pechvogels. Und noch mehr liebte er die Zeichnungen der Ruine Fürstenberg und des Alten Hauses, denn die erinnerten ihn immer an die schönen Sommerferien, die er bei seinen Großeltern in Bacharach am Rhein verbrachte. Doch nicht nur die Liebe zur Geschichte verbindet Petit mit dem Buch, sondern auch die Geschichte einer Nachkriegsfreundschaft zwischen einem deutschen Künstler und einem französischen Besatzungssoldaten.

Papier war nach dem Krieg stark kontingentiert

1948, der Zweite Weltkrieg war noch nicht lange vorbei und die linke Rheinseite war von den Franzosen besetzt, da hatte der Bacharacher Künstler Karl Stassen eine Idee. Ein Kinderbuch, von ihm gedichtet und gezeichnet, wollte er veröffentlichen.

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