Es gibt viele Unterschiede zwischen einer totalitär regierten Gesellschaft und einer pluralistischen Demokratie. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die öffentliche Wahrnehmung der Staatsgewalt. In einer Diktatur hat Polizeipräsenz etwas Bedrohliches. In unserer Demokratie erzeugt der Anblick von Polizeibeamtem hingegen ein Gefühl der Sicherheit.
So empfinden es die Bürger am Mittelrhein und im Vorderhunsrück als eine sehr gute Nachricht, dass die Polizeiinspektion Boppard personell aufgestockt wird. Nicht nur das. Die Bevölkerung ist in diesem Fall ja nicht nur Dienstleistungsnehmer, sondern Hauptakteur. Immer wieder haben die Bürger, vor allem die Bevölkerung des Vorderhunsrücks, ihren Unmut darüber artikuliert, dass die Präsenz der Polizei Boppard in ihrem Zuständigkeitsbereich doch stark zu wünschen übrig lässt. Immer wieder haben Teile der Bevölkerung, unterstützt von der Kommunalpolitik, im Zusammenhang mit der Debatte um die Auflösung der Past Emmelshausen die Sicherheitslage als Argument ins Feld geführt.
Polizeigewerkschafter Detlef Maurer hat recht: Es ist dem Druck der Bevölkerung zu verdanken, dass die PI Boppard personell besser ausgestattet wird. Auch wenn das offiziell wohl kein Verantwortlicher aus der Landespolitik oder vom Polizeipräsidium zugeben wird. Möglicherweise hat die Veranstaltung im Emmelshausener ZaP Anfang Juni mit etwa 400 interessierten Bürgern dem Polizeipräsidenten die Augen geöffnet.