Isoliert in der braunen Brühe: Bei Hochwasser kommt Remagener nicht aus dem Haus
Von Petra Ochs
Trockener Logenplatz mit Blick auf die Fluten: Bei extremem Hochwasser beschränkt sich Christoph Noebels Mobilität in Kripp auf die eigenen vier Wände Foto: Uwe Sülflohn
Bei extremem Hochwasser fühlt sich Christoph Noebel in seiner Wohnung in Remagen wie auf einer Insel: Vom Wasser eingeschlossen und ohne Möglichkeit, aus dem Haus herauszukommen. Denn von einer Polioerkrankung in Kindertagen hat er eine Gehbehinderung zurückbehalten, die ihm das Treppensteigen fast unmöglich macht.
Lesezeit: 3 Minuten
Wie gut, dass das Haus, in dem er in der zweiten Etage wohnt, einen Fahrstuhl hat. Doch wenn dieser Fahrstuhl durch Hochwasser zwangsweise stillsteht, ist es mit Noebels Mobilität erst mal vorbei. So geschehen beim Hochwasser Anfang Januar: Fast zwei Wochen saß er da, umgeben von den Fluten, in seiner ...
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Meldezentrum ändert Prognosen ständig: Menschen weiter in Alarmbereitschaft
Bad Breisig/Kripp. Das Rhein-Hochwasser steigt und steigt. Wenngleich das Mainzer Hochwassermeldezentrum in seiner Prognose zurückgerudert ist. Jetzt soll der Scheitelpunkt des Koblenzer Pegels am Samstag eintreten, mit bis zu 7,17 Metern. Am Mittwoch waren noch 7,74 Meter für den Freitag avisiert.
In den Rhein-Städten im Kreis Ahrweiler haben Anlieger und Feuerwehren vorgesorgt. Am Donnerstagvormittag teilten die Einsatzführer auf RZ-Anfrage mit: „Die Lage ist entspannt, es gibt keine besonderen Vorkommnisse.“ Allerdings sind alle Betroffenen weiter in Alarmbereitschaft.
In der Bad Breisiger Biergasse hat die Feuerwehr einen Steg gebaut, das gleiche hat die Stadt im Rheinpark getan. In Kripp ist das Hochwasserrollenboot im Einsatz und bringt Anwohner der Rheinallee zu ihren Häusern oder holt sie dort ab. Langsam läuft das Wasser auch in die Quellenstraße und in die Straße Auf der Schanze. Hier kommen die Anlieger derzeit noch ohne Feuerwehrtransport zu ihren Häusern.
Derzeit sieht es so aus, als bliebe der Hochwasserpegel unter der Marke von Anfang Januar. Damit dürften die Rhein-Anlieger fürs erste verschont bleiben.