Die heimische Bundestagsabgeordnete Tanja Machalet (SPD), die von den Institutionen um Hilfe gebeten wurde, besuchte an einem Tag alle vier. Dabei legten die Einrichtungen noch einmal dar, dass Wildpark und Feriendorf akut gefährdet sind, im Karlsheim Umstrukturierungen anstehen und das Altenheim zukunftssicher weiterentwickelt werden muss, um zu überleben.
Uli Schmidt hatte die Tour als „Reiseleiter“ mit der Bundestagsabgeordneten, ihrem Mitarbeiter Thomas Mockenhaupt, Erik Walter, Vorsitzender des örtlichen SPD-Ortsvereins Ahrbach-Stelzenbach, und Manfred Henkes, Vorsitzender des Westerwald-Vereins Buchfinkenland. Hausleiter Sebastian Frei der Jugendbildungsstätte Karlsheim am Gelbach bedauerte, dass es immer schwieriger werde, geeignetes Personal für den Betrieb des Hauses zu finden.
Dass auch das Karlsheim ein Subventionsobjekt für den Träger sei, dessen Fortführung bei stark zurückgehenden Mitgliederzahlen der katholischen Kirche nicht auf Dauer gesichert sei, betonte Marco Gasparini, der für diese Einrichtungen zuständige Geschäftsführer des Bistums Limburg. Diese drohenden Förderstreichungen beim Kinder- und Jugendplan des Bundes dürften nicht realisiert werden, erklärten sie eindringlich. „Sonst wird es für das Karlsheim eng, und notwendige gemeinsame Gruppenerlebnisse für Kinder und Jugendliche sind im Bistum immer schwerer zu verwirklichen“, stellten Frei und Gasparini übereinstimmend fest.
Machalet setzt sich für Erhalt der Zuschüsse ein
Auch der benachbarte Wild- und Freizeitpark Westerwald sei aktiv gefährdet, berichteten Tanja Stephan und Geschäftsführer Bernd Höhne. „Wir wollen uns hier engagieren, um den für die Region wichtigen Park zu retten“, stellte die Haupteigentümerin von Stephan Medizintechnik in Gackenbach fest. Höhne erläuterte, dass der in die Jahre gekommene Park modernisiert und die Haltung der vielen Tiere verbessert werden müsste. Da redeten sie schnell über 4 bis 5 Millionen Euro, so der Geschäftsführer: „Das können wir natürlich nicht allein schultern, aber wir wollen etwas dazu beitragen, dass es weitergehen kann.“
Chris Martin, Heimleiter des Seniorenzentrums Ignatius-Lötschert-Haus in Horbach, schilderte nach der Besichtigung einer Demenzstation nachdrücklich die schwierige Situation der stationären Altenpflege angesichts des sich bedrohlich verschärfenden Fachkräftemangels. Hinzu komme, dass der fast 60 Jahre stehende Altbau saniert und den heutigen Bedingungen angepasst werden müsse.
Um die Einrichtung zukunftsfähig zu machen, habe der Förderverein der Einrichtung zusammen mit der Bevölkerung ein Konzept für einen „Campus Ignatius-Lötschert-Haus“ auf dem Einrichtungsgelände erarbeitet. Neben der zeitnahen Sanierung und Modernisierung der bestehenden Einrichtung sei es weiter Ziel, zeitgemäße Wohnangebote zu schaffen. „Bis zur Realisierung ist es ein langer Weg, aber wir sind froh, dass die Träger jetzt erste Schritte in Richtung Sanierung gehen wollen“, meinte Pflegedienstleiterin Celina Hannappel.
Das Familienferiendorf (FFD) in Hübingen hatte jüngst wegen seiner akuten Gefährdung Schlagzeilen gemacht. Hier stand die Frage im Mittelpunkt, wie für bedürftige Familien eine notwendige Auszeit ermöglicht werden kann, wenn es eine solche Einrichtung wie das FFD nicht mehr geben sollte. Hausleiter Michael Nagel erwähnte den Sanierungsbedarf der Heizungsanlage und die Flachdächer. „Es wird weitergehen mit dem FFD, aber ohne die Drittelförderung für Investitionen durch den Bund wird es mehr als eng!“, so Hanno Heil als Vorsitzender des Trägervereins. Tanja Machalet versprach allen noch einmal, dass sie sich in den Haushaltsberatungen mit Nachdruck weiterhin dafür einsetzen werde, dass die geforderten Mittel im Bundeshaushalt enthalten sein werden. red