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Ransbach-Baumbach

Was tun gegen Unterwanderung von Rechtsaußen? Demokratiekonferenz in Ransbach-Baumbach setzt Signale

Bürgermeister Michael Merz begrüßt in der Ransbach-Baumbacher Realschule plus die Besucher der diesjährigen Demokratiekonferenz, die anlässlich des Projektes der Klassenstufe 10 zum Thema Rechtpopulismus einen guten Veranstaltungsrahmen bot. Fotos: Birgit Piehler
Bürgermeister Michael Merz begrüßt in der Ransbach-Baumbacher Realschule plus die Besucher der diesjährigen Demokratiekonferenz, die anlässlich des Projektes der Klassenstufe 10 zum Thema Rechtpopulismus einen guten Veranstaltungsrahmen bot. Fotos: Birgit Piehler Foto: Birgit Piehler

Wer derzeit politisch nach Rechtsaußen schaut, hat viele Bilder im Kopf. Doch nicht das „klassische Modell vom braunen Nazitum“ sei, was Sorge bereiten muss, sondern die neuen Formen von rechtsradikaler Politik, die nicht auf physischer Schlagkraft beruhen, sondern in Alltag und Köpfe der Menschen vordringen, hieß es bei der Demokratiekonferenz in Ransbach-Baumbach.

Lesezeit: 5 Minuten
Rund 60 Interessierte sind am Donnerstagabend in den Veranstaltungsraum in der Erich-Kästner-Realschule plus gekommen, um den Vortrag von Alice Blum, Professorin für soziale Arbeit an der International University of Applied Sciences am Standort Frankfurt, zu hören. Im Rahmen eines Workshops mit Schülern der Klassenstufe 10 und einer Ausstellung von Plakatschaukasten ...
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Kommentar zur Demokratiekonferenz: Gemeinsam zu einem guten Anfang

Sollte die aufgebaute Starrheit in der Gesellschaft nun doch langsam aufweichen? Erwachen Notwendigkeit und Bedürfnis der Menschen nach mehr Miteinander und Positivität unter der Einsicht, dass wir gesellschaftlich in die Sackgasse geraten? In diesem Jahr ging die dem Vortrag folgende Diskussion respektvoll, sachlich und in angemessener Lautstärke vonstatten.

Anders als im vergangenen Jahr, als sich unter den Zuhörern eine wütende Hilflosigkeit Bahn brach, von denen sich einige ohne vorangegangene Schuldzuweisung für ihre möglichen rechten Tendenzen zu rechtfertigen begannen und mit erhitzten Gemütern unbefriedigt aus der Demokratiekonferenz heimgingen. Diesmal konnte jeder ausreden. Könnte das möglicherweise im kleinen Kannenbäckerland ein guter Anfang sein? Oder vielleicht steht es sogar exemplarisch für schon viele andere Orte und dafür, dass diese Form von Offenheit und Kommunikation als zielführender erkannt wurde als die vielen aufgegriffenen Vorwürfe und Schlagwörter aus dem einen oder anderen öffentlichen Auftritt.

Ein Umdenken scheint ohnehin bereits hier und da einzusetzen. Gerade die Boomer-Generation kann hier noch einmal loslegen, denn nun holt sie ihre Eigenschaften, die sie in den vergangenen Jahrzehnten in so vielfältiger Weise für die Gesellschaft eingesetzt hat, wieder hervor, nachdem sie etwas konsterniert innegehalten hatte angesichts der Vorwürfe jüngerer Generationen, Schuld an der derzeitigen Misere mitzutragen.

Doch Schuldzuweisungen helfen ja bekanntlich nicht weiter, und statt verärgert reagieren viele aus der Generation versöhnlich und reichen die Hand zu gemeinsamen Lösungen. Das mag nicht einfach werden: Es gehört zu jedem Generationenkonflikt, sich zunächst voneinander zu entfernen, denn darin steckt ja auch die Entwicklung. Und vielleicht kann man ja beides haben.

E-Mail: birgit.piehler@rhein-zeitung.net

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