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Westerburg

Verdacht auf Brandstiftung: Ermittlungsverfahren zu Westerburger Schulbrand läuft

Bei dem Schulbrand in Westerburg am 14. Mai war ein Großangebot an Feuerwehrkräften im Einsatz. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft, es besteht der Verdacht auf Brandstiftung.
Bei dem Schulbrand in Westerburg am 14. Mai war ein Großangebot an Feuerwehrkräften im Einsatz. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft, es besteht der Verdacht auf Brandstiftung. Foto: Röder-Moldenhauer

Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet, da der Verdacht der Brandstiftung besteht, wie sie auf unsere Anfrage zu der Ursache für den Brand der Westerburger Friedrich-Schweitzer-Schule am 14. Mai dieses Jahres mitteilt. „Die Ermittlungen dauern insoweit an“, wird weiter informiert.

Lesezeit: 1 Minute
Bei dem Brand, dessen dunkle Rauchschwaden bedrohlich über Westerburg zogen, gab es zum Glück keine Verletzten, aber das Feuer richtete Schäden an zwei Schulen an – denn betroffen war dadurch auch das angrenzende Konrad-Adenauer-Gymnasium. „Die Polizei schätzt den Schaden als im höheren sechsstelligen Bereich liegend ein. Die Aula ist wohl ...
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Nach dem Brand: Wie es an der Förderschule in Westerburg aussieht und weitergeht

Wie geht es weiter nach dem Brand in der Friedrich-Schweitzer-Schule Westerburg, dessen Rauchwolke weit über die Stadt hinaus die Menschen in Unruhe versetzte und einen Großeinsatz auslöste (wir haben berichtet)?

Derzeit lernen 133 Schüler an der Friedrich-Schweitzer-Schule (FSS), teilt die Kreisverwaltung auf unsere Anfrage mit. Aufgrund des Gebäudebrandes an der Förderschule können die Räumlichkeiten der FSS für einen längeren Zeitraum nicht genutzt werden, teilt sie weiter mit. Bis zu den Pfingstferien erfolgt deshalb der Unterricht im Homeschooling. Danach ist vorgesehen, in die alte Graf-Heinrich-Realschule nach Hachenburg umzuziehen, die bereits als Impfzentrum genutzt wurde. Sowohl die Einrichtung des Gebäudes als auch die Schülerbeförderung inklusive der aus Westerburg stammenden Schülerinnen und Schüler, die bislang nicht auf einen Transfer angewiesen waren, werden derzeit organisiert.

Die Friedrich-Schweitzer-Schule in Westerburg brennt. 120 Feuerwehrleute sind im Einsatz.
Die Friedrich-Schweitzer-Schule in Westerburg brennt. 120 Feuerwehrleute sind im Einsatz.
Foto: Angela Baumeier

Im angrenzenden Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG), so teilt die Kreisverwaltung weiter mit, habe es zwar nicht gebrannt, jedoch komme es in den Räumlichkeiten zu einer Geruchsbelästigung. Deshalb fällt auch dort der Unterricht vor Ort bis zu den Ferien aus und wird im Homeschooling durchgeführt. Angekündigte Arbeiten/Klausuren werden im nicht beeinträchtigten Pavillon geschrieben. Ziel ist es, nach den Ferien im KAG wieder normal unterrichten zu können. Sobald es weitere Erkenntnisse zum Unterricht an der Friedrich-Schweitzer-Schule und dem Konrad-Adenauer-Gymnasium gibt, werde zeitnah informiert.

Und das war geschehen:

Am Dienstag wird um 14.18 Uhr eine unklare Rauchentwicklung im Bereich des Schulzentrums in Westerburg gemeldet. Vor Ort stellt sich heraus, dass es zu einem Brand der Aula der Förderschule (Friedrich-Schweitzer-Schule) gekommen war. Der Brand griff auch auf den Dachstuhl über. Zum Glück konnten alle 25 Schüler und drei Lehrer, die zu diesem Zeitpunkt noch im Gebäude war, dieses rechtzeitig verlassen. Wie die Polizei vermeldet, klagte allerdings eine Lehrkraft über Atembeschwerden und leichtes Unwohlsein. Der Brand griff auch auf den Dachstuhl über. 120 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz, der gegen 20.45 Uhr beendet war.

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Das Schulgebäude ist derzeit amtlich versiegelt.
Foto: Angela Baumeier

Der Einsatz habe grundlegend gezeigt, dass die Allarm- und Ausrückordnung der Verbandsgemeinde Westerburg gut funktioniert, erklärt Patrick Schäfer im WZ-Gespräch. Der Pressesprecher der Feuerwehren der VG Westerburg betont, dass die Zusammenarbeit zwischen FFW, DRK und Polizei hervorragend gewesen sei. Von den Feuerwehren eingesetzt waren FEZ Westerburg, FF Westerburg, FF Wengenroth, FF Sainscheid, FF Gershasen, FF Langenhahn, FF Höhn, FF Gemünden, FF Weltersburg, FF Kölbingen, FF Bad-Marienberg (Drehleiter), FF Ransbach-Baumbach (Abrollbehälter Atemschutz), die Wehrleitung der VG Westerburg und die Führungsstaffel.

Regelmäßig würden solche größeren Schadensfälle geübt, bei denen die Führungsstaffel den Einsatz mit der Wehrleitung koordiniert. Der DRK-Verpflegungszug Langenhahn versorgte die Einsatzkräfte mit Getränken und einem Imbiss. Ebenfalls vor Ort war der DRK-Ortsverband Westerburg zur Sicherstellung des Eigenschutzes für die Feuerwehrkräfte.

Größter Einsatz in diesem Jahr

Wie Schäfer weiter ausführt, ist das Jahr bislang für die Feuerwehren eher ruhig verlaufen, da sei nichts „Großes“ dabei gewesen. Doch der Brand der Schule durchbricht diese Bilanz. „Das war einer der größten und kräfteintensivsten Einsätze in den letzten Jahren“, betont Schäfer. Die Herausforderung sei vor allem gewesen, dass so viel Manpower nötig war. Vor allem für die Atemschutzgeräteträger sei das „sehr, sehr kräftezehrend“ gewesen, die hohen Temperaturen am Dienstag kamen dazu. Zunächst waren 25 Atemschutzträger alarmiert, dann wurde nachalarmiert, sodass insgesamt zwischen 35 und 40 im Einsatz waren, schätzt Schäfer.

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In der Friedrich-Schweitzer-Schule lernen derzeit 133 Schülerinnen und Schüler.
Foto: Angela Baumeier

Schon am Brandtag zeigte sich, dass mehrere Klassenräume der Sonderschule durch den Brandrauch in Mitleidenschaft gezogen wurden. Auch die Aula der Friedrich-Schweitzer-Schule ist durch das Feuer massiv beschädigt worden.

Nachdem die Flammen gelöscht waren, mussten die Brandschützer im Inneren des Gebäudes noch Wände und Deckenteile entfernen. „Wir haben zur Sicherheit danach nochmals Löschwasser auf dem Dach und im Innern aufgebracht“, führt der Pressesprecher der Feuerwehren noch weiter aus. Dabei wurde als Zusatz ein Netzmittel verwendet, damit das Wasser in die Wandverkleidung eintreten konnte.

Brandursache wird ermittelt

Auch wenn zu der Brandursache und den Schäden derzeit noch nichts gesagt werden kann, führt Schäfer generell aus, dass es bei Löschwassereinsätzen immer zu Löschwasserschäden kommt. Aber in der Schule sei es auch sicher zu massive Brandschäden gekommen, schätzt er ein. Dass am Mittwoch die Brandursachenermittler der Kriminalpolizei in der Schule tätig waren, sei das „normale Prozedere“, wenn ein Brand ungeklärt sei.

Ermittlungen laufen: Ursache für Westerburger Schulbrand ist noch unklar

Auch wenn zur Brandursache derzeit noch ermittelt wird, wie die Polizei auf Anfrage mitteilt, gibt es zum Brand an der Friedrich-Schweitzer-Schule in Westerburg neue Infos. Wie die Kreisverwaltung mitteilt, ist das Gebäude der Förderschule derzeit nicht nutzbar.

Die Aula wurde durch den Brand zerstört, benachbarte Räume und das Dach sind ebenfalls betroffen. Wie hoch der Schaden ist und welche Sanierungszeit benötigt wird, müssen Gutachter und Statiker noch ermitteln. Dabei ist von einer längeren Zeitspanne der Wiederinstandsetzung auszugehen.

Auch Konrad-Adenauer-Gymnasium ist betroffen

Durch Rauch und Ruß wurden auch ein Treppenhaus und einige Unterrichtsräume des angrenzenden Gymnasiums in Mitleidenschaft gezogen. Im übrigen Gebäudeteil kann der Unterricht nach den Ferien wie gewohnt durchgeführt werden, nur die Oberstufenklassen 11 und 12 werden bis zu den Sommerferien in der nahe gelegenen Berufsbildenden Schule unterrichtet, teilt die Kreisverwaltung mit.

Graf-Heinrich-Realschule ist reaktiviert

Für die Schüler der Förderschule wurde in den vergangenen zwei Wochen die alte Graf-Heinrich-Realschule in Hachenburg reaktiviert – angefangen von der Grundreinigung über die Neuinstallation eines EDV-Netzwerkes bis hin zur Umrüstung des Schließsystems. Aus Schulen des Kreises sowie der Verbandsgemeinde Westerburg wurden dazu Möbel in allen Größen für die Klassen 1 bis 9 zusammengezogen. Zudem wurde für die Verpflegung der rund 90 Ganztagsschulkinder eine Küche beschafft und installiert, die ab 5. Juni einsatzbereit sein wird. Nicht zuletzt habe der Bustransport der 140 Schülerinnen und Schüler nach Hachenburg organisiert werden müssen, der auch diejenigen umfasst, die bislang auf keine Beförderung angewiesen waren.

Dunkle Rauchwolken: Feuerwehr bekämpft Großbrand an Förderschule in Westerburg

Dichte schwarze Rauchwolken stehen am Dienstagnachmittag über dem Schulzentrum in Westerburg. Laut Polizei ist in der Mensa der Friedrich-Schweitzer-Schule (Förderschule) ein Großbrand ausgebrochen. Verletzt wurde offenbar niemand.

Es ist ein Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten angelaufen. Laut unserer Reporterin vor Ort rücken derzeit noch immer weitere Feuerwehrfahrzeuge an. Mit Lautsprecherdurchsagen von Einsatzfahrzeugen werden Schüler aufgefordert, das Areal an der Königsgberger Straße zu verlassen und ihre Schultaschen mitzunehmen.

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Auf Videos unbekannter Herkunft, die in Whatsapp-Gruppen kursieren ist zu sehen, wie Flammen aus dem Gebäude schlagen. Außerdem zogen die Rauchwolken zeitweise in Richtung Stadtgebiet Westerburg.

Es befinden sich laut Polizei keine Personen mehr in der Schule. Nach derzeitigem stand wurden keine Personen verletzt. Zur Brandursache sowie zu einer etwaigen Schadenshöhe kann die Polizei keine Angaben machen. Aufgrund von Sperrungen kann es für die Dauer der Löscharbeiten im Bereich der Schule zu Verkehrsbehinderungen kommen.

Dichte Rauchwolken ziehen am Dienstagmittag über das Schulzentrum in Westerburg.
Dichte Rauchwolken ziehen am Dienstagmittag über das Schulzentrum in Westerburg.
Foto: Angela Baumeier

UPDATE, 15.22 Uhr: Die Feuerwehr scheint bei der Bekämpfung des Brandes Fortschritte zu machen. Die Rauchwolken haben sich mittlerweile verzogen.

UPDATE, 15.58 Uhr: Wie Patrick Schäfer, Pressesprecher der Feuerwehr in der VG Westerburg auf Anfrage aktuell mitteilt, wurden die Feuerwehren um 14.18 Uhr mit „Gebäudebrand“ alarmiert. Im Einsatz sind 120 Brandschützer von den Löschzügen Westerburg (mit Stadtteilen). Gemünden, Höhn, Langenhahn und Ransbach-Baumbach sowie Rettungswagen/Sanitäter, DRK und Polizei. Der Einsatz wurde von dem stellvertretenden Wehrleiter Detlef Größchen gemeinsam mit Wehrführer Bernd Dillbahner geleitet.

Die Brandursache ist bisher noch unbekannt.
Die Brandursache ist bisher noch unbekannt.
Foto: Uwe Röder-Moldenhauer

Beim Eintreffen fanden die Feuerwehrkräfte folgendes vor: Ein Teil des Daches der Friedrich-Schweitzer-Schule brannte. Im Gebäude befanden sich noch 25 Schüler und drei Lehrkräfte im Rahmen der Nachmittagsbetreuung. Sie konnten alle unverletzt die Schule verlassen.

Bei einem Großbrand in der Friedrich-Schweitzer-Schule ist ein Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten angelaufen.
Bei einem Großbrand in der Friedrich-Schweitzer-Schule ist ein Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten angelaufen.
Foto: Angela Baumeier

Derzeit sind die Feuerwehren an den Nachlöscharbeiten. Ein Teil der Dachhaut muss geöffnet werden, um an Brandnester zu gelangen. Betroffen ist die Aula der Schule. Ob auch Teile des Konrad-Adenauer-Gymnasiums geschädigt sind, konnte der Pressesprecher derzeit nicht sagen, da man dieses derzeit nicht feststellen könne.

Feuerwehren an den Nachlöscharbeiten.
Feuerwehren an den Nachlöscharbeiten.
Foto: Uwe Röder-Moldenhauer

Über die Brandursache und den verursachten massiven Gebäudeschaden konnte derzeit noch nichts gesagt werden. Bei einer Begehung des zweiten Obergeschosses zeigte sich, dass einige Klassenräume mit Brandrauch beaufschlagt waren. Dort, so erklärte Schäfer weiter, sei ein Unterricht in gewohnter Form nicht möglich. Das Konrad-Adenauer-Gymnasium unterrichtet am Mittwoch (laut der Homepage) aufgrund der unklaren Lage im Homeschooling.

Schule besteht seit 1967
Die Schule wurde im Jahr 1967 eingeweiht und 1992 nach ihrem Gründer und ersten Schulleiter Friedrich Schweitzer (1927 – 1985) benannt. In der Friedrich-Schweitzer-Schule Westerburg werden Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Lernen in den Klassen 1-9 unterrichtet. Seit August 2011 ist die Friedrich-Schweitzer-Schule Westerburg Ganztagsschule in Angebotsform.

Westerwälder Zeitung
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