Wie wird die ehemalige Jugendherberge in Montabaur künftig genutzt? Das ist eine Frage, die einige Menschen in der Region beschäftigen dürfte. Nun gibt es offenbar eine Antwort darauf. Ob die Pläne letztendlich umgesetzt werden, wird sich zeigen.
Was ist geplant? Das Gebäude der früheren Jugendherberge Montabaur soll zu einem Haus der Begegnung und Integration umgestaltet werden. Das erklären Stadtbürgermeisterin Melanie Leicher, Ulrich Richter-Hopprich, Bürgermeister der Verbandsgemeinde, sowie Gabi Wieland als Erste Beigeordnete des Kreises und frühere Stadtchefin. Alle drei politischen Ebenen sind in das ambitionierte Projekt eingebunden.
Ziel ist, die Ex-Jugendherberge zu einem Zentrum zu machen, das sowohl Wohnraum für Geflüchtete als auch einen Treffpunkt für Vereine und die örtliche Bevölkerung bietet. Der Name: Haus Rossberg. Eigentümer soll die Stadt Montabaur sein. Verbandsgemeinde und Kreis würden als Mieter in das Projekt eingebunden.
Verkaufsidee nicht neu
Die Überlegungen, das Gebäude, das während der Corona-Pandemie vom Deutschen Jugendherbergswerk an einen privaten Eigentümer veräußert wurde, zu kaufen und zu nutzen, ist nicht neu. Doch nun wird es konkret und öffentlich. Eine erste Beratung stand für diesem Donnerstag im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Montabaur auf der Tagesordnung.
Unter dem Stichwort „Wohnen“ sollen Wohnungen und Wohngemeinschaften für Geflüchtete und unbegleitete minderjährige Asylsuchende zur Verfügung stehen. Räume für Initiativen, Vereine, Volkshochschule und andere Bürgerprojekte bilden den Bereich „Begegnung“ – ähnlich einem Dorfgemeinschaftshaus. Hinzu kommt die Integration, womit die Umsetzung eines umfassenden Konzeptes nach dem Prinzip „Fördern und Fordern“ gemeint ist.
All dies ist in dem Gebäude möglich, erklärt Wieland. Werkstatt, Küche, größere Aufenthaltsräume und ein Außengelände: Es sei relativ viel da, das genutzt werden kann, so die ehemalige Stadtbürgermeisterin und Kreisbeigeordnete. Die Betreuung, das ist der Plan, soll über die Diakonie laufen, die bereits Interesse bekundet habe, diese Aufgabe zu übernehmen.
Spenden und Fördergelder
Gabi Wieland bezeichnet die Sozialstation als „idealen Partner“, der sehr viel Erfahrung mitbringe. Finanziert werden soll das Projekt – neben Mitteln der Stadt, der Verbandsgemeinde und des Kreises – auch mit Spenden und Fördergeldern. Dass es Letztere geben wird, da ist sich Wieland sicher: „Es gibt wenig Projekte, die ein solches Gesamtkonzept haben.“
Positiv äußert sich auch Richter-Hopprich und spricht von einer Win-win-Situation. Stadtchefin Leicher stimmt ihm zu. Es gebe zusätzliche Räume für Vereinsarbeit und gleichzeitig Integration. „Ich halte dieses Konzept für sehr gut“, betont sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Das Vorhaben muss jetzt den Weg durch die Gremien gehen und dann weiter vorangebracht werden. Es soll eine nächtliche Security geben, die Außenbeleuchtung wird geprüft, Begegnungsobjekte wie Grillabende und Verschönerungsobjekte sollen erarbeitet werden. „Wir wollen, dass auch die Anwohner dabei sind“, betont Kreisbeigeordnete Gabi Wieland zu diesem, wie Stadtchefin Melanie Leicher erklärt, „tollen Weg, den wir gehen wollen“.