Provinzoberin: Pflege Tuberkulosekranker war ein hohes Risiko
Die Einrichtung Maria Grünewald in Wittlich war um 1900 eine Lungenheilanstalt für Männer. 1923 erwarb der Diözesancaritasverband Trier die Klinik, die nach Umbau und Renovierung 130 Plätze bot und im selben Jahr 481 lungenkranke Kinder im schulpflichtigen Alter aufnehmen konnte, so die Chronik „Caritas im Bistum Trier“ (2006). 81,7 Prozent der Kinder wurden bereits im ersten Jahr als vollständig geheilt entlassen.
Dennoch war die Tuberkulose, auch Schwindsucht oder weißer Tod genannt, eine hochgefährliche Infektionskrankheit. „Diese Krankheit galt bis zur Ankunft der Antibiotika in Deutschland in den 1940er- und 50er-Jahren als unheilbar. Lediglich in Davos in der Schweiz schien eine Heilung für wenige Reiche möglich“, erklärte die Provinzoberin der Dernbacher Schwestern Theresia Winkelhöfer. In Grünewald pflegten die Dernbacher Schwestern zwischen 1902 und 1965 Tuberkulosekranke. „Dass sich unsere Schwestern trotz des Infektionsrisikos dieser Aufgabe annahmen, zeugt vom unbedingten Willen, sich um des Nächsten Wohl zu sorgen. Manche unserer Schwestern wurden in Wittlich beerdigt. Und so sind wir sicher, dass sie dort, unter diesen Umständen, sicher Großes geleistet haben“, betonte die Provinzoberin. kür