Ransbach-Baumbach

Autobahn GmbH baut neue Abfahrt für Ransbach-Baumbach: Projekt kostet 8,7 Millionen Euro

Ransbach-Baumbach erhält eine neue und vor allem verkehrssichere Autobahnabfahrt an der A3 von Frankfurt in Fahrtrichtung Köln. Nachdem bereits die Rodungsarbeiten im Bereich der neuen Abfahrtsrampe, in der Fachsprache auch Anschlussohr genannt, abgeschlossen sind, soll es nach den Plänen der Autobahn-Projektingenieure voraussichtlich 2025 losgehen.
Ransbach-Baumbach erhält eine neue und vor allem verkehrssichere Autobahnabfahrt an der A3 von Frankfurt in Fahrtrichtung Köln. Nachdem bereits die Rodungsarbeiten im Bereich der neuen Abfahrtsrampe, in der Fachsprache auch Anschlussohr genannt, abgeschlossen sind, soll es nach den Plänen der Autobahn-Projektingenieure voraussichtlich 2025 losgehen. Foto: Christian Schmitz und Karl-Heinz Huberti/Autobahn GmbH

Ransbach-Baumbach erhält eine neue und vor allem verkehrssichere Autobahnabfahrt an der A3 von Frankfurt in Fahrtrichtung Köln. Die Niederlassung West der Autobahn GmbH des Bundes in Montabaur hat das rund 8,7 Millionen Euro teure Projekt, das der Bund finanziert, fertig geplant. Nachdem bereits die Rodungsarbeiten im Bereich der neuen Abfahrtsrampe, in der Fachsprache auch Anschlussohr genannt, abgeschlossen sind, soll es 2025 losgehen.

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Die Autobahn GmbH teilt in einer Presseinformation mit: Mit dem Bau der neuen Ausfahrt wird der Streckenabschnitt für die 42.118 Verkehrsteilnehmenden, die den stark frequentierten Bereich der Anschlussstelle Ransbach-Baumbach in Fahrtrichtung Köln täglich passieren, darunter knapp 18 Prozent Schwerlastverkehr, sicherer. Denn mithilfe des neuen, nördlich der bestehenden Abfahrt gelegenen Anschlussohres sollen gefährliche Rückstaus auf die A3 im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr der Vergangenheit angehören.

Andreas Schurath, Geschäftsbereichsleiter Planung der Außenstelle Montabaur der Niederlassung West, betont: „Die Autobahn GmbH ist froh, jetzt endlich nach Vorliegen aller planerischen, rechtlichen und haushaltstechnischen Voraussetzungen die Maßnahme baulich umsetzen zu können und damit gleich zwei potenzielle Gefahrenstellen innerhalb dieser stark belasteten Anschlussstelle für die Verkehrsteilnehmenden beseitigen zu können.“

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Planfeststellungsverfahrens liegt seit Juli 2020 Baurecht für das Großprojekt vor. Das heißt: Die Maßnahme wird vorrangig und in der geplanten Trassierung ausgeführt. Die Investitionsmittel sind bereits im Bundeshaushalt veranschlagt und stehen für den Start der Maßnahme bereit.

Abfahrt könnte 2026 fertig sein

Läuft alles nach Plan, könnte das neue Anschlussohr im Jahr 2026 fertig sein. Parallel zum Bau der neuen Autobahnabfahrt beabsichtigt der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz im Bereich der Landesstraße L 307, den Verkehrskreisel am Autohof Mogendorf mit einer einspurigen Fahrbahn in Richtung Ransbach-Baumbach, einem sogenannten Bypass, zu ergänzen. Die Planer versprechen sich davon eine Entlastung des Kreisverkehrs zu den Stoßzeiten im Berufsverkehr.

Und das passiert mit der alten Abfahrt: Den Plänen zufolge bleibt die jetzige Abfahrt Ransbach-Baumbach in Fahrtrichtung Köln bestehen. Wer hier abfährt, der kann künftig nur noch nach rechts in Richtung Mogendorf/Selters auf die Landesstraße L307 abbiegen. Das Linksabbiegen in Richtung Ransbach-Baumbach wird dann nicht mehr möglich sein. Die Beschilderung wird entsprechend geändert, eine Verkehrsinsel im Einmündungsbereich dient künftig der Führung des Verkehrs. Die „alte“ Anschlussstelle nutzen zudem Verkehrsteilnehmende, die aus Richtung Ransbach-Baumbach kommen und auf die A3 in Fahrtrichtung Köln auffahren möchten.

Rampe führt auf auf die L 307

Und das ist neu: Nur wenige Meter nördlich der alten Abfahrt wird es an der A3 eine zweite Abfahrt Ransbach-Baumbach in Richtung der Töpferstadt geben. Das neue Anschlussohr sieht wie ein lang gezogenes, seitlich der Autobahn gelegenes „U“ aus. Die Verkehrsteilnehmenden werden auf einer rund 550 Meter langen Rampe, die direkt unterhalb des Industrie- und Gewerbegebietes Mogendorf und den hier angesiedelten Speditions- und Logistikunternehmen sowie Industriebetrieben liegt, in einer lang gezogenen Schleife bis zur Einmündung in die Landesstraße L307 geführt.

Die neue Abfahrt überwindet dabei eine Höhendistanz von rund 16 Metern zwischen Autobahn und Landesstraße. Wer die Autobahn an der zweiten (neuen) Abfahrt Ransbach-Baumbach verlässt, der wird ohne jeglichen Kreuzungsverkehr über den neuen, seitlich der L307 geführten Bypass auf die Landesstraße geleitet.

Wer umgekehrt aus Richtung Mogendorf auf die A3 in Richtung Köln auffahren will, der nutzt ebenfalls die neue Rampe – und zwar ohne die Landesstraße kreuzen zu müssen. Um das neue Anschlussohr bauen zu können, ist im Jahr 2024 entlang der A3 ein etwa 6 Hektar großer Waldstreifen wie planfestgestellt gerodet worden. „Ziel der Baumaßnahme ist eine deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit im Einmündungsbereich des heutigen Autobahnanschlusses in die L307, in dem es immer wieder zu Unfällen kommt. So wurden an diesem Knotenpunkt in den Jahren 2016 bis 2018 insgesamt 60 Verkehrsunfälle gezählt, 12 davon mit Personenschaden“, macht Schurath deutlich.

Wer die A3 in Richtung Köln fährt und die Ausfahrt Ransbach-Baumbach nutzt, kennt die heutige Situation: Linksabbieger, die in Richtung Ransbach-Baumbach fahren wollen, müssen heute wegen der hohen Verkehrsdichte im Bereich der L307 insbesondere zu den Stoßzeiten lange warten, bis sie in Richtung Töpferstadt abbiegen können. Die Folge: Der Verkehr fließt nur langsam von der Autobahn auf die Landesstraße ab. Dies führt bei einem hohen Verkehrsaufkommen immer wieder zu einem gefährlichen Rückstau auf die A3. Und wer nach rechts in Richtung Mogendorf abbiegen möchte, dem wird oftmals die Sicht auf den von links aus Richtung Ransbach-Baumbach kommenden Verkehr durch wartende hohe Lkw und Transporter genommen, die nach links abbiegen wollen.

Knotenpunkt wird aufgelöst

„Es kommt daher immer wieder zu Unfällen und gefährlichen Situationen im Einmündungsbereich. Höchste Zeit also, dass hier eine Änderung der Verkehrsführung erfolgt“, bekräftigt Andreas Schurath. „Und das erreichen wir mit einer sogenannten Auflösung des Knotenpunktes in künftig zwei Einmündungsbereiche und mit der Vermeidung des Linksabbiegens in die L 307. Die Einmündungsbereiche werden dadurch deutlich sicherer und leistungsfähiger. Rückstaus bis auf die A3 wird es künftig nicht mehr geben“, unterstreicht der erfahrene Experte die Bedeutung der Baumaßnahme. red