Deutliche Kritik äußerten alle Fraktionen im VG-Rat an der schriftlichen Aufforderung der Bürgerinitiative Geisig, die von den Ratsmitgliedern eine Ablehnung der Vereinbarung gefordert hatte.
Angesichts der Anstrengungen ehrenamtlicher Kräfte zur Vorbereitung des Vertrags treibe es ihm Zornesröte ins Gesicht, „wenn sich jetzt Schlaumeier und Besserwisser in die Öffentlichkeit wagen und die Qualität der erreichten Absprachen kritisieren“, ohne die Entscheidungsgrundlagen zu kennen, sagte Bürgermeister Rau. Auf seine acht Aufrufe in den Mitteilungen der Verbandsgemeinde, der Verhandlungskommission Anregungen und Kritik zu übermitteln, hätten sich nur zwei Bürger gemeldet, die beide nicht in Geisig wohnten.
Befördert werde das Ganze durch einzelne Mitglieder der Landesregierung, die derzeit „mehr als unglücklich“ agierten. „Manchmal erscheinen mir die verschiedenen Stellungnahmen und Berichte in der Presse, als wäre ein Panik-Orchester am Werk oder ein lautes Rufen in das Nassauer Land: Wer fürchtet sich vor der Fusion und wie kann man sie schlechtreden“, sagte Gepard Linscheid (CDU). Es wecke großes Unverständnis bei ihm, wenn Außenstehende die engagierte und kompetente Arbeit der Ausschüsse jetzt in Misskredit bringen, „durch Halbwahrheiten und wenig Detailkenntnis“.
An die intensive Auseinandersetzung mit den Anliegen der Ortsgemeinden Geisig und Seelbach in verschiedensten Gremien erinnerte Herbert Baum (SPD). Beiden Gemeinden, Räten und Bürgern sei man respektvoll begegnet und werde dies auch weiterhin tun, soweit die Interessen dort ehrlich vertreten werden. „Unser Respekt endet jedoch gegenüber denjenigen, die sich in rein abfälliger und destruktiver Art und Weise artikulieren.“ Und auch Beigeordnete Erika Fritsche (Bündnis 90/Die Grünen) hielt populistische Äußerungen, die auf falschen und verzerrenden Annahmen beruhen, für wenig hilfreich. cm