Traubeneiche und Winterlinde: Für den Wald der Zukunft 500 Bäume gepflanzt
Waldpädagoge Willi Bausch-Weis vom Forstamt Lahnstein setzte dies mit Unterstützung von Kollegen im Zusammenhang mit einem Projekttag im Lahnsteiner Stadtwald um. Dieser Projekttag wäre ohne die großzügige Geldspende des Lahnsteiner Bürgers Stefan Mross nicht möglich gewesen.Vorbereitend im Fachunterricht wurde die derzeitige Situation der Wälder thematisiert und die naturnahe Waldbewirtschaftung aufgezeigt. Eine solche wird im Lahnsteiner Stadtwald nun schon seit über 30 Jahren betrieben. Sie dient der Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit und der Funktionsfähigkeit der Wälder als Ökosysteme.
Es wird dabei über die Bäume hinausgedacht, vor allem den naturschutzrelevanten Arten und Lebensräumen kommt eine hohe Bedeutung zu. Die Schüler erfuhren bei dem Projekt, dass der ursprünglich vorhandene Wald auf der für sie vorgesehenen Pflanzfläche ein Laubmischwald war und dieser als Reparationsleistung nach dem Zweiten Weltkrieg von den Siegermächten abgeholzt worden ist. Aufgrund der in der Nachkriegszeit herrschenden Holznot wurden damals die Kahlflächen mit der schnell wachsenden Fichte neu begründet. Bedingt durch die Trockenheit der letzten Jahre, Stürme und Borkenkäferbefall entstand ein großflächiges Waldsterben, welches in und über unsere Region hinaus sichtbar ist.
Ende November machte sich die Klasse trotz kaltem, regnerischem Wetter auf in den Lahnsteiner Stadtwald. Nach einer kurzen Einführung durch Förster Aaron Schwinn erfuhren die Schülerinnen und Schüler, worauf es bei der Pflanzung ankommt. Und dann legten sie, begleitet durch die Helfer des Forstamtes, los: Gepflanzt wurden rund 500 Eichen, Elsbeeren und Winterlinden. Auch war es wichtig, die Pflanzen gegen den Verbiss durch Rehwild zu schützen. Dieses knabbert gerne die Knospen ab und reibt sein Geweih an den dünnen Stämmchen. Dafür wurden Wuchshüllen verwendet.
„Löcher graben ist am anstrengendsten“, sagten einige Schüler. „Die Arme werden schwer, und der Rücken tut weh.“ Trotzdem mache es viel mehr Spaß, als in der Schule zu sitzen, und schmutzig werden sei „viel cooler“.
Die Idee der Schüler war es, anstatt für ein besseres Klima zu demonstrieren, selbst aktiv zu werden. Der Tag im Wald habe laut Pressebericht gezeigt, dass außerschulisches Lernen ein wichtiger Bestandteil der Bildung der Kinder ist. Hierfür sei der Wald ein ideales Medium und ein Lernort, um unsere Abhängigkeit von natürlichen Prozessen und Ressourcen aufzuzeigen. Die Schüler erkannten, dass es nicht zukunftsweisend ist, die Natur ausschließlich sich selbst zu überlassen. Ohne die überlegte, steuernde Pflege würde der Wald die vielen an ihn gerichteten gesellschaftlichen Bedürfnisse und Anforderungen nicht erfüllen können.
Förster Aaron Schwinn, Willi Bausch-Weis und ihr Team bedankten sich bei den Schülern für ihren tollen Einsatz zum Wohle des Waldes. Außerdem animierten sie die Klasse, immer mal wieder in „ihrem“ Wald vorbeizuschauen, um zu sehen, wie er wachsen wird. red
Weitere Infos zu den Angeboten und Projekten der Schule gibt es unter www.rs-lahnstein.de.