Lahnstein

Studentenentwürfe: So könnte der neue Sechsseenblick in Lahnstein aussehen

So könnte der neue Sechsseenblick aussehen Foto: Mira Bind/Stadtverwaltung

Ein großartiger Ausblick auf die Stadt Lahnstein sowie deren Umgebung und – bedingt durch die Windungen des Tals – gleich sechsfache Sicht auf den Rhein bot einst der Aussichtsturm „Sechsseenblick“. Eine Neuausrichtung des Turmes, der aufgrund starker Witterungseinflüsse und Baufälligkeit gesprengt werden musste, beschäftigt die Gremien schon seit einigen Jahren. Nun wurde im Fachbereichausschuss 1 und im Buga-Ausschuss der Frage nachgegangen, wie ein neuer Turm aussehen könnte.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Um herauszufinden, wie hoch der Turm heute sein müsse, um eine dem Namen entsprechende Sicht zu ermöglichen, kam bei der Grundlagenuntersuchung im August 2021 eine Drohne zum Einsatz. Dabei wurde festgestellt, dass sich die Umgebung und der umliegende Baumbestand in den vergangenen Jahren stark verändert haben und somit erst in etwa einer Höhe von 35 Metern sechs Stellen des Rheins sichtbar sind. Eine Gesamthöhe von etwa 38 Metern ist somit für einen neuen Turm als realistisch anzusehen.

Studenten der Hochschule Koblenz aus der Fachrichtung Architektur und Bauingenieurwesen haben sich im Rahmen des Masterstudiengangs „Intergrale Planung“ der Entwicklung neuer Entwürfe für den Aussichtspunkt „Sechsseenblick“ gewidmet. Sie erhielten die Aufgabe, ihre Ideen gestalterisch, statisch und konstruktiv unter Einplanung der örtlichen Gegebenheiten sowie des touristischen Stellenwerts zu entwickeln.

In einer gemeinsamen Sitzung der beiden Ausschüsse wurden die Ergebnisse nun begutachtet. Insgesamt haben sechs Teams ihre Entwürfe vorgestellt: Der „Lahnsteiner Rheinwirbel“ setzt Barrierefreiheit in den Fokus, auf dem aus Stahl konstruierten „Aussichtsturm Lahnstein“ können Reisende die Natur genießen, der „Stairway to Heaven“ scheint der Schwerkraft zu trotzen, auf zwei ineinander verdrehte Dreiecke stützt sich der Entwurf des „6-Seen Blick Lahnstein“, „tree sights“ fügt sich mit seiner Ähnlichkeit zu einem Baum optimal in die Landschaft ein, und der schiefe Turm von Lahnstein „20/Grad“ bietet vielfältige Möglichkeiten der Selbstversorgung.

Nach den Präsentationen wurden durch eine achtköpfige Jury, bei der auch Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert Mitglied war, die drei besten Entwürfe prämiert: Platz zwei belegten Daniel Schmalz, Thanaporn Sickmüller und Lukas Leister mit dem Entwurf des 60 Meter hohen Aussichtsturms „20/Grad“.

So könnte der neue Sechsseenblick aussehen
Foto: Mira Bind/Stadtverwaltung

„Vor allem für junge Leute wird ein Anreiz geschaffen, das Weltkulturerbe des Mittelrheintals zu besichtigen, aber auch Besucher aus aller Welt sollen mit diesem Bauwerk angelockt werden“, so die Studenten. Platz eins teilen sich zwei Entwürfe – der „6-Seen Blick Lahnstein“ liegt nach Meinung der Jury gleichauf mit dem „Aussichtsturm Lahnstein“.

Beide Entwürfe stützen sich auf die Form eines Dreiecks. Der „Aussichtsturm Lahnstein“, dessen Idee von Mirso Xhaferi, Aydin Candar und Dirsam Rashid stammt, beginnt mit einer kreisrunden Grundform, die sich auf dem Weg nach oben zu einem Dreieck formiert. Die filigranen Stäbe sowie der Mantel in Form eines Netztes verleihen dem Bauwerk den Eindruck von Leichtigkeit und Transparenz.

Dagegen besticht der aus Cortenstahl gefertigte „6-Seen Blick Lahnstein“ durch einen robusten Eindruck. Janek Vollert, Till Sbrzesny und Michael Marth konzipierten einen Aussichtsturm, der von seiner Lage in Oberlahnstein aus einen bis zu 50 Meter weiten Blick auf Koblenz, Schloss Solzenfels, die Rheinanlage sowie die Marksburg in Braubach ermöglicht. „Es ist sehr interessant zu sehen, was an dieser Stelle baulich alles möglich ist. Ich freue mich über das Engagement und die Kreativität der Studierenden“, resümierte OB Lennart Siefert nach der Prämierung. red