Bad Ems/Nassau

Schencking vor Hospiz-Neubau: „Wir sind so weit wie nie zuvor“

So soll der Baukörper des Stationären Hospizes in der Straße „Am Sauerborn“ in Bergnassau-Scheuern aussehen. Die acht Patientenzimmer sind hell und haben einen Balkon.
So soll der Baukörper des Stationären Hospizes in der Straße „Am Sauerborn“ in Bergnassau-Scheuern aussehen. Die acht Patientenzimmer sind hell und haben einen Balkon. Foto: Architekturbüro Hoff/Gronau

Dank einer 3 D-Animation haben die Teilnehmer der Mitgliederversammlung des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn schon jetzt sehen können, wie das Gebäude des Hospizes aussehen soll. Blicke auf das begrünte Dach waren dabei ebenso möglich wie in die Patientenzimmer oder in den Park. „Wir sind so weit wie nie zuvor“, zeigte sich Vereinsvorsitzender Dr. Martin Schencking laut einer Mitteilung des Vereins erfreut.

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Nach sechs Jahren Kampf um ein stationäres Hospiz gehe es jetzt in die Vollen, sagte Dr. Schencking demnach. Er berichtete vom schwierigen Weg bis zur Genehmigung des Bebauungsplans durch den Nassauer Stadtrat. Am Sauerborn im Ortsteil Scheuern seien inzwischen fast alle Grundstücksparzellen erworben und der Verein rechne nach jetziger Beantragung einer Baugenehmigung mit einem Baubeginn im Frühjahr 2023 und einem Betriebsstart des Hospizes in 2024.

Auf einem Grundstück von 6900 Quadratmeter Fläche sei ausreichend Platz für den 980 Quadratmeter umfassenden aufgeständerten eingeschossigen Baukörper mit einem Staffelgeschoss, in das im Falle eines Hochwassers des Mühlbachs die Patienten evakuiert werden könnten. Im Erdgeschoss befinden sich unter anderem die acht je 30 Quadratmeter großen Patientenzimmer, Büros, Frischeküche und ein offener Wohn- und Essbereich sowie ein Raum der Stille. Über eine Rampe können die Patienten im Sommer im Pflegebett in den angrenzenden Park gebracht werden.

Für die Gartenanlagen und die Inneneinrichtung des Hospizes sind dem Förderverein Mittel einer anderen Stiftung in Aussicht gestellt worden. Für das gesamte Bauvorhaben habe die G. u. I. Leifheit-Stiftung ein großzügiges Kreditangebot gemacht. Die Mitgliederversammlung stimmte diesem Finanzierungskonzept zu.

Ebenfalls einstimmig sprachen sich die Mitglieder dafür aus, dass der Förderverein 35.000 Euro von seinem Kapitalanteil an der Hospiz Rhein Lahn gGmbH auf die neu gegründete gemeinnützige Stiftung Hospiz Rhein Lahn überträgt. Der Kassenbestand belief sich zum Jahresende 2021 auf 260.668 Euro. Auf Empfehlung der Kassenprüfer erteilte die Mitgliederversammlung dem Vorstand Entlastung.

Auch wenn die Krankenkassen einen Tagessatz für die Patienten im Hospiz bezahlen, decke dieser nicht die gesamten Betriebs- und Unterhaltungskosten. Fünf bis zehn Prozent müssten aus Spenden finanziert werden, weswegen der Förderverein weiterhin auf Spenden angewiesen sei.

Neben zahlreichen Einzelspenden zahlte sich im vergangenen Jahr der dritte Hospiz Charity Run in Nassau aus, der einen Erlös von rund 5500 Euro erbrachte. Auch der Erlös des von Dr. Martin Schencking verfassten Buches „Sturm und Drang im kaiserlichen Bad – Johann Wolfgang Goethe in Bad Ems“ füllte den Spendentopf mit 1600 Euro.

Erbaut und betrieben wird das Hospiz von der gemeinnützigen Betreiber GmbH Hospiz Rhein-Lahn unter der ehrenamtlichen Geschäftsführung von Manfred Richtarsky. Gesellschafter sind der Förderverein Stationäres Hospiz Rhein-Lahn, die Löwenstein Familienstiftung sowie die Stiftung Hospiz Rhein-Lahn. red

Mehr über den Verein und das Projekt im Internet unter www.fv-hospiz-rhein-lahn.de