Der Arzbacher Chronist Wolfgang Dieler beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der Geschichte Arzbachs und kennt die Gemeinderatsprotokolle seit dem Jahr 1905. Nach seinen Recherchen stand der Ausbau der Straße „Am Rotlöffel“ schon häufig auf der Tagesordnung des Ortsgremiums. In einem Schreiben an die Redaktion berichtet er:
„Schon am 20. Juni 1949 stand die Instandsetzung des Weges zum Rotlöffel auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Wegen anderer dringender anderer Arbeiten wurde die Ausbesserung abgelehnt. In den folgenden Jahrzehnten war der Ausbau immer mal wieder Gegenstand von Beratungen im Rat. So unter anderem am 2. Februar 1953, am 20. Mai 1985, am 6. September 1993, am 13. März 2006. In der Sitzung vom 13. Oktober 2008 bestätigte Ortsbürgermeister Blatt auf die Frage eines Anwohners, dass die Fahrbahn der Straße dringend erneuert werden müsse. Da diese Maßnahme jedoch gemeinsam mit den Werken der Verbandsgemeinde ausgeführt werden solle, müsse gewartet werden, bis die Maßnahme in die Wirtschaftspläne aufgenommen werde. Sobald dies erfolgt sei, werde kurzfristig mit der Planung der Maßnahme begonnen.
Auch in seiner Sitzung am 8. Dezember 2008 verschob der Rat die Sanierung auf ein „späteres Jahr“. Dennoch wurde in der Gemeinderatssitzung am 11. Mai 2009 die Verkehrsanlage „Am Rotlöffel“ als Gemeindestraße für den uneingeschränkten öffentlichen Verkehr gewidmet. In weiteren Sitzungen am 28. Juni und 17. Oktober 2010 wurde der Ausbau beraten. Einstimmig beschloss der Rat, dass ein kompletter Ausbau nicht stattfinden solle. Auch der notwendige Sanierung der Kanal- und Versorgungsleitungen wurde in der Folge wiederholt von den Verbandsgemeindewerken verschoben.
Im Jahre 2012 findet schließlich erstmals eine vereinfachte Grenzermittlung und ein Aufmaß der vorhandenen Straße statt. Während weiterer Sitzungen in den Jahren 2013, 2015, 2016 (über die Höhe der Kostenbeteiligung der Verbandsgemeindewerke solle verhandelt werden) wurden wiederum unterschiedliche Ausbauvarianten diskutiert, jedoch jeweils nicht entschieden. Schließlich verzeichnet das Gemeinderatsprotokoll der Sitzung vom 29. April 2019 unter Punkt 5 zum Rotlöffel: „Sollte die Ortsgemeinde keine gemeinsame Maßnahme (mit den Verbandsgemeindewerken) durchführen, wäre nur die Erneuerung der Stützmauer erforderlich und die Kosten von der Gemeinde zu tragen (Anmerkung der Redaktion: die umlagefähig wären). Sollte sich der neue Gemeinderat für einen Ausbau entscheiden, wird selbstverständlich eine Bürgerbeteiligung stattfinden.“ Der Beschluss lautete: Der Ortsgemeinderat beschließt, die Entscheidung, ob eine gemeinsame Maßnahme mit den Verbandsgemeindewerken für die Straße „Am Rotlöffel“ durchgeführt wird, durch den neuen Rat entscheiden zu lassen. Abstimmungsergebnis: Ja: 11 Nein: keine, Enthaltung: keine“. Man schob die Problematik immer wieder vor sich her.“ cet