Umstritten: Rolle der Kormorane im heimischen Ökosystem
Manchen gilt der Kormoran als invasive Art, die hier nichts zu suchen hat. Angesichts des Algenwachstums im Diezer Baggersee kam nun der Verdacht auf, dass der Vogelkot die Entwicklung begünstigt haben könnte. „Grundsätzlich sollte man nicht übersehen, dass Kormorane zwar die Gewässer und deren Ufer mit ihrem Kot belasten, aber damit nur Nährstoffe zurückgeben, die sie über ihre Nahrungsfische vorher dem Wasser entnommen hatten“, wendet dagegen Walther Adler vom Nabu Rhein-Lahn ein.
„Da sie einen Teil der Nahrung für den Aufbau und Stoffwechsel ihren eigenen Organismus verbrauchen, ist die Stoffbilanz mit dem Gewässer sogar negativ.“ Was ganz anderes sei es, wenn Wasservögel von Menschen mit Brot gefüttert werden, die damit einen unter Umständen äußerst schädlichen Stoffeintrag leisten. Denn das zucker- und salzhaltige, oft schimmelige Brot sei krankmachend für Vögel und führe zur Eutrophierung (Nährstoffanreicherung) der Lahn und ihrer Nebengewässer, so der Experte. joa