Die Diezer Polizei bestätigt, dass es eine Person in Balduinstein gibt, die Konflikte mit den Dorfbewohnern hat. Zahlreiche Vorgänge würden bearbeitet, es seinen Dutzende Vorfälle bekannt, man versuche „objektiv zu bleiben, aber die Situation ist schwierig.“
Ortsbürgermeisterin Marie-Theres Schmidt erklärt: „Der Fall hält uns alle seit Monaten in Atem. Doch als Ortsgemeinde haben wir keine Handlungsbefugnis.“ Sie habe mit den Behörden telefoniert, aber „wir müssen quasi warten, dass das eskaliert.“ Allen Bürgern sei daran gelegen, dass dem Mann geholfen wird, denn „er selber sieht nicht, dass er Hilfe braucht.“ Und:„Es ist beklemmend und nicht mehr kontrollierbar.Die Kirmes haben wir alle mit angehaltenem Atem gefeiert, weil man nie weiß, was als Nächstes passiert.“
Betreuerin Brigitte Felser betont: „Alles, was ich in meiner Position tun kann und darf, habe ich getan.“ Aber auch für sie gilt: „Solange sich der Mann nicht selbst gefährdet, sind mir die Hände gebunden.“ Nur wenn alle Betroffenen Anzeige erstatten, könne man weitere Schritte in die Wege leiten. Zuständig seien der Psychosoziale Dienst und die Unterbringungsbehörde.
Die Kreisverwaltung berichtet, das Ordnungsamt der VG Diez habe sich im Mai bei der KV gemeldet (Unterbringungsbehörde, Sozialpsychiatrischer Dienst, Betreuungsbehörde). Viele Gespräche und ein Hausbesuch seien erfolgt. Am 14. Mai brachte die Polizei den Mann nach Lahnstein in die Psychiatrie – ohne zwangsweise Unterbringung. Die Amtsärztin untersuchte ihn und es wurde eine Betreuung verfügt. Der Mann entließ sich bald auf eigenen Wunsch. Sofern der Mann sich oder andere gefährdet, „sollten Zeugen die Polizei kontaktieren“, betont die KV. Vor einer Einweisung gebe es viele Hürden: „Das geht nur über das Gericht.“ Es handele sich um einen harten Eingriff in das höchste Gut des Rechtsstaates: Die persönliche Freiheit. das