Kommentar von Tobias Lui
Investor zu sein in Lahnstein am Rhein, ist das fein: Hermsdorfer Straße, Koblenzer Straße, Rheinquartier: Wer Geld hat und dieses in der Stadt investieren möchte, der hat ganz gute Karten. Verwaltung und Rat kann man wirklich nicht vorwerfen, Investoren zu verprellen – zumindest in den vergangenen Jahren ist einiges getan worden. Wenn sich diese dann sogar noch schriftlich verpflichten, im Falle von Verkehrsproblemen finanziell nachzubessern, gibt es eigentlich wenig zu meckern.
Ein Blick in die Innenstädte von Ober- und Niederlahnstein aber macht ganz gut deutlich, woran es in Rat und Verwaltung mitunter fehlt: an Weitsicht. Natürlich ist es vermessen zu glauben, man könne den Zeitgeist ändern: Kauf im Internet und in den Randlagen wird immer beliebter, da kann auch kein Lokalpolitiker etwas dran ändern.
Mit jedem Händler mehr an der Peripherie aber verödet die Innenstadt ein Stück mehr – keine wirkliche Überraschung. Wenn man das doch weiß, warum steuert man nicht frühzeitig gegen? Wohin möchte man seine Innenstadt entwickeln? Logisch, dafür braucht es auch Geld. Mindestens genauso wichtig aber sind Ideen, Kreativität und Mut. Von all dem würde ich mir etwas mehr in Rat und Verwaltung wünschen. Dinge nicht nur anpacken (lassen), sondern sie auch zu Ende denken.