St. Goarshausen

Häusener Kran in St. Goarshausen: Verein mahnt Umfeldgestaltung an

Das Industriedenkmal Häusener Kran wurde saniert, das Umfeld, so kritisiert der Förderverein, präsentiere sich aber noch immer in wenig einladendem Zustand.  Foto: Jochen Dohm
Das Industriedenkmal Häusener Kran wurde saniert, das Umfeld, so kritisiert der Förderverein, präsentiere sich aber noch immer in wenig einladendem Zustand. Foto: Jochen Dohm

Das Industriedenkmal Häusener Kran am Ufer der Stadt St. Goarshausen ist restauriert. Rundherum auf dem ihn umgebenden Gelände aber ist nichts passiert. Es präsentiert sich „verwahrlost“, so beschreiben es die Mitglieder des Fördervereins Häusener Kran, die sich jetzt trafen, um das Thema Neugestaltung des Krangeländes zu erörtern. Alle Vorstandsmitglieder waren sich einig, dass hier gehandelt werden müsse.

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Diese Industriebrache passe nicht zu dem frisch herausgeputzten Denkmal. Wenn der Kran 2029 zur Buga 112 Jahre alt wird, soll sich spätestens bis dahin sein Umfeld neu präsentiert haben, so Jochen Dohm vom Förderverein. „Seit Herbst 2022 werden die Detailplanungen zu den Buga-2029-Projekten vorangetrieben. Auch das Rheinvorgelände mit dem Kran soll als sogenanntes Korrespondenzprojekt in die Planung einbezogen werden.“ Für das denkmalgeschützte ehemalige Hafengelände bietet sich nach Ansicht des Fördervereins die einmalige Chance einer Neugestaltung, und St. Goarshausen könnte somit ein zusätzliches Highlight bekommen.

Bereits vor mehr 20 Jahren hatte der Förderverein auf den besonderen Wert des Rheinvorgeländes in vielerlei Hinsicht aufmerksam gemacht. In seiner Informationsschrift zum Häusener Kran stellte der Förderverein 2002 vorausblickend fest: „Wie kaum ein anderer Kran besticht dieser hier durch seine spektakuläre Einbindung in das Landschafts- und Ortsbild und stellt im Einklang mit der historischen Altstadt eine bemerkenswerte städtebauliche Komponente dar.“ Hier könne ein kleines Freilichtmuseum entstehen.

Mit der Restaurierung dreier Seilgreifer hat sich der Förderverein an den Sanierungskosten mit rund 7000 Euro beteiligt. Deshalb schmerze es den Verein besonders, dass derzeit das Denkmalensemble nicht weiterentwickelt werde. Wie kann der derzeitige Planungsstillstand überwunden werden, fragt der Förderverein. Dem erfolgreichen Verlauf der Kransanierung folgend, müsste sich jeder Verhandlungspartner jenseits seiner eigenen Interessen dem übergeordneten Ziel der Neugestaltung des Geländes über das sogenannte „Korrespondenzprojekt“ der Buga öffnen.

Auf der Suche nach möglicher Finanzierungsmöglichkeiten

Die Finanzierung der Maßnahme könnte über verschiedene Förderprogramme des Landes Rheinland-Pfalz erfolgen. Dazu müssten allerdings die aktuellen Rechtsstreitigkeiten schnellstens beigelegt werden. Die Grundvoraussetzungen seien gar nicht so schlecht: Alle Grundstücke befänden sich in öffentlicher Hand. Auch wenn die Bundeswasserstraßenbehörde (WSA) als Grundbesitzer des ehemaligen Hafengeländes die Fläche nicht verkaufen wolle, so könnte dennoch mit der Buga-Gesellschaft und der Stadt St. Goarshausen über eine Neugestaltung ihres Geländes Einigkeit erzielt werden.

In der Vergangenheit habe es schon einmal Gespräche zwischen dem WSA und der Stadt St. Goarshausen gegeben, das Areal unter Berücksichtigung der Anforderungen des WSA langfristig einer städtischen Nutzung zuzuführen. Laut Förderverein liegen bereits Gestaltungsvorschläge aus ehemaligen Planungsphasen, Workshops und dem Nutzungskonzept des Fördervereins vor. Am konkretesten seien die Ergebnisse des Workshops von vor fünf Jahren.

Leider würden derzeit keine der bisherigen Planungsideen diskutiert. Aus Sicht des Fördervereins sollte sich ein Arbeitskreis die Ergebnisse des Workshops noch mal anschauen und ergänzende Vorschläge machen, mögliche Maßnahmen strukturieren und einen vorläufigen Zeitplan entwickeln, der hilfreich in die Startphase des Projektes eingreifen könnte.

Optimistisch geht der Vorstand des Fördervereins davon aus, dass er zu den nächsten Vor-Ort-Terminen der Verbandsgemeinde zum Thema Krangelände eingeladen wird, damit er seine Vorschläge auch persönlich einbringen kann und der Verein laut Pressemitteilung „bei den Entscheidungsträgern auch die Wertschätzung findet, die ihm nach mehr als 20 Jahren Einsatz für das Krangelände gebührt“. red