Nastätten/Rhein-Lahn

Diakoniestation Loreley-Nastätten: Förderverein hofft auf Verstärkung durch Spenden

Fördervereinsvorsitzender Michael Wallau (rechts) dankte mit einem Blumenstrauß dem seit mehr als 25 Jahren für die Diakoniestation Loreley-Nastätten engagierten Berthold Krämer. Darüber freuten sich auch die anderen Mitglieder des Fördervereins (von links): Monika Theis-Wöll, Siegfried Burdinski, Erich Emmerich, Diakoniestations-Vorstand Alfred Hammann und Volker Saueressig.  Foto: Dekanat Nassauer Land/Matern
Fördervereinsvorsitzender Michael Wallau (rechts) dankte mit einem Blumenstrauß dem seit mehr als 25 Jahren für die Diakoniestation Loreley-Nastätten engagierten Berthold Krämer. Darüber freuten sich auch die anderen Mitglieder des Fördervereins (von links): Monika Theis-Wöll, Siegfried Burdinski, Erich Emmerich, Diakoniestations-Vorstand Alfred Hammann und Volker Saueressig. Foto: Dekanat Nassauer Land/Matern

„Der Förderverein und die kirchlichen Zuwendungen sind ein wichtiger Baustein für die Arbeit der Diakoniestation; aber wir brauchen mehr Unterstützung“, sagt Berthold Krämer, der Vorsitzende des evangelischen kirchlichen Zweckverbands der Diakoniestation Loreley-Nastätten. Er muss es wissen, wurde er doch in diesem Jahr für sein mehr als 25-jähriges Wirken für die Station mit dem Goldenen Kronenkreuz der Diakonie ausgezeichnet.

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Der Förderverein der Station dankte Krämer in einer Vorstandssitzung in Miehlen noch einmal für sein langjähriges Engagement und diskutierte, wie der Verein selbst wieder mehr Mitglieder gewinnen kann. „Die Station steht gut da“, berichtete Krämer dem Förderverein. Etwa 350 Klienten werden täglich mit dem knapp 60 Kräfte starken Team der Station in der Verbandsgemeinde Nastätten und in Teilen der Verbandsgemeinde Loreley angesteuert. Aber immer höhere gesetzliche Auflagen und Vorgaben der Krankenkassen sorgten in den vergangenen Jahren für einen immensen Verwaltungsaufwand. „Gäbe es den Förderverein und die evangelische Landeskirche als Zuschussgeber nicht, bekämen wir große Probleme“, stellte der Vorstandsvorsitzende der Diakoniestation Alfred Hammann nüchtern fest.

Immerhin habe die Station überall in der Region einen sehr guten Ruf und sei im Bewusstsein zumindest der älteren Bevölkerung fest verankert, wenn die ambulante Pflege gefragt ist, damit Menschen so lange wie möglich in den vertrauten Wänden wohnen können. „Aber es braucht eben auch finanzielle Unterstützung“, so Hammann.

Kehrtwende bei Mitgliederzahlen muss her

Eine Kehrtwende, was die Entwicklung seiner Mitgliederzahlen anbelangt, hat sich der Förderverein deshalb für dieses Jahr auf die Fahnen geschrieben. Die Zahl schrumpfte in den vergangenen 20 Jahren von knapp 2000 auf derzeit noch zirka 650. Das hat wirtschaftliche Folgen, wie Kassierer Siegfried Burdinski am Beispiel des Fuhrparks vorrechnet, der mit 13 Autos aufgrund der weiten Wege ein dicker Ausgabeposten ist. Strecken zwischen 40 und 120 Kilometern werden täglich damit zurückgelegt. „Vor 15 Jahren konnten wir dank Mitgliedsbeiträgen und Spenden jedes Jahr noch drei neue Fahrzeuge finanzieren; jetzt reicht es nur noch für eins.“ Deshalb will der Förderverein eine neue Mitgliederwerbung starten.

„Früher wurde die Mitgliedschaft von Generation zu Generation weiter gereicht. Heute kommt die Kündigung von den Angehörigen, wenn wir nicht mehr gebraucht werden“, erklärt Berthold Krämer. Viele jüngere Menschen dächten gar nicht an die mögliche eigene Pflegebedürftigkeit oder würden sich ganz und gar auf den Staat verlassen. Angesichts rückläufiger Kirchensteuereinnahmen, die eine Bezahlung der Pflegekräfte nach kirchlichem Tarif ermöglicht und die Arbeit anderweitig unterstützt, dürfte diese Rechnung allerdings nicht aufgehen, fürchtet auch Schriftführer Erich Emmerich. „Da nutzen ja alle gezahlten Beiträge zur Pflegeversicherung nichts, wenn es vor Ort keine Dienste mehr gibt, die die ambulante Pflege übernehmen.“

Appell an Bürger, sich solidarisch zu zeigen

Über digitale Medien und neue Faltblätter soll die Arbeit und Bedeutung des Fördervereins in den kommenden Monaten in der breiten Öffentlichkeit gestärkt werden. „Wir hoffen da auch auf Unterstützung sowohl der Orts- als auch der Kirchengemeinden“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Pfarrer Michael Wallau. Dass öffentliche Kassen vielerorts klamm sind, ist dem Verein durchaus bewusst. „Vielleicht lassen sich trotzdem Lösungen für eine Mitgliedschaft finden“, so Hammann. Es gehöre ja zur Lebensqualität einer Region, wenn es eine Diakoniestation gibt, die im Falle der Pflegebedürftigkeit zur Stelle ist. Und bei einem Mindest-Jahresbeitrag von zwölf Euro im Jahr könnte das seiner Meinung nach auch Ansporn für Bürgerinnen und Bürger sein, ihre Solidarität mit dem diakonischen Angebot durch eine Mitgliedschaft zu bezeugen, „selbst wenn man es selbst nie in Anspruch nehmen müsste“.

Infos über die Diakoniestation Loreley-Nastätten und den Förderverein gibt es hier.

Kronenkreuz-Träger Berthold Krämer: Eine wertvolle Aufgabe

Das Goldene Kronenkreuz der Diakonie, mit dem Berthold Krämer für sein 25-jähriges Engagement für die Diakoniestation bedacht wurde, ist die höchste Auszeichnung, die vom Diakonischen Werk für Hessen und Nassau vergeben wird. Krämer war unter anderem von 2010 bis 2016 Vorstandsvorsitzender und ist seit 2016 Vorsitzender des evangelisch-kirchlichen Zweckverbandes, dem er seit 1998 angehört, seit 2001 im Vorstand. „Es gab manche Herausforderung zu meistern, aber es war immer eine sehr schöne, weil sehr wertvolle Aufgabe, sich für die pflegebedürftigen Menschen in der Region einzusetzen“, blickt der 72-Jährige aus Hunzel dankbar zurück.