Seit 35 Jahren engagiert sich der aktuelle Zweite Beigeordnete, Karl-Werner Jüngst, im Kreistag. Für diese herausragende ehrenamtliche Leistung hat ihn die Erste Kreisbeigeordnete, Gisela Bertram, zu Beginn der jüngsten Kreistagssitzung ausgezeichnet. In ihren Lobesworten ging Bertram auch auf die zurückliegenden Monate ein. Denn angesichts des krankheitsbedingten Ausfalls von Landrat Frank Puchtler waren die Beigeordneten besonders gefordert.
„Es war keine einfache Situation“, sagte Bertram, „aber gerade Karl-Werner war eine große Stütze.“ Ertüchtigung der Sirenenanlagen, Umzug des Impfzentrums von Lahnstein nach Lollschied, Teilneubau des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums, Ukraine-Flüchtlinge: Die bearbeiteten Themen sind schwerwiegend und vielfältig. „Sie sehen, wir haben alles weitergemacht“, sagt Bertram und ergänzt: „Auch in den nächsten drei Wochen wird es keinen Stillstand geben.“ Einen Dank richtet die Beigeordnete in ihrem kurzen Rückblick auch an die Verwaltung und – insbesondere – den Kreisausschuss, „der mir das Leben leicht gemacht hat“.
Karl-Werner Jüngst nutzte die Ehrung, um selbst einige Worte zu sagen. „35 Jahre, das macht man nur, wenn der Großteil der Zeit positiv gesehen werden kann. Sonst hätte man aufgehört“, sagt der Niederneisener und verweist auf die Bedeutung des kommunalen Ehrenamts. „Wenn wir nichts für die Allgemeinheit tun, dann kriegen wir es bitter zurückgezahlt.“ Junge Menschen in kommunale Ehrenämter! So lautet seine Forderung. Ein Problem habe er besonders als Vertreter des Landrats in den vergangenen Wochen bemerkt. Die Menschen wüssten nicht, was die Kreisverwaltung eigentlich macht. Das gelte auch an anderer Stelle. Aus dieser Anonymität müsse die Politik wieder raus. me