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St. Goarshausen

Kein Platz für Kinder in Not in St. Goarshausen? Anwohner laufen Sturm gegen geplante Jugendhilfeeinrichtung

Von Karin Kring
Das Hotel Christian in St. Goarshausen-Heide schließt seine Pforten. In dem Komplex soll eine Jugendhilfeeinrichtung entstehen. Einige Bürger, die im Umfeld wohnen, wehren sich allerdings gegen diese Pläne.
Das Hotel Christian in St. Goarshausen-Heide schließt seine Pforten. In dem Komplex soll eine Jugendhilfeeinrichtung entstehen. Einige Bürger, die im Umfeld wohnen, wehren sich allerdings gegen diese Pläne. Foto: Markus Eschenauer

Der Stadtteil St. Goarshausen-Heide scheint ein echter „Ort der Glückseligkeit“ zu sein – so jedenfalls wird er in einem Brief der Bewohner beschrieben, der unsere Zeitung erreichte. Die „Glückseligkeit“ allerdings soll jetzt jäh zerstört werden, denn im ehemaligen Hotel Christian soll eine Einrichtung für Kinder in Not entstehen. Die „Bewohner sind verunsichert und haben Angst“, heißt es in dem Schreiben. Was ist los auf der Heide?

Lesezeit: 4 Minuten
Zu den Bewohnern des Ortsteil Heide gehört auch das Ehepaar Jürgen und Bettina Klein, das seit 40 Jahren hier lebt und seit 27 Jahren in zweiter Generation das Hotel Christian, direkt am Rheinsteig gelegen, betreibt. Oder besser betrieb. Denn vor Kurzem beschloss das Paar, sich aus privaten Gründen zurückzuziehen und ...
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Kindern und Jugendlichen eine neue Chance geben

Robert Eller und Uwe Vogel stellen ihr Konzept für die geplante Jugendhilfeeinrichtung in St. Goarshausen auf der Heide vor:

„Unsere Einrichtung, die Zukunft Jugendhilfe ZJ GmbH, ist eine moderne und innovative Jugendhilfeeinrichtung, die von uns Geschäftsführern Robert Eller und Uwe Vogel gegründet wurde. Da wir beide aus dem sozialen Bereich kommen und diesen auch als unsere Berufung ansehen, haben wir mit der Gründung unserer Jugendhilfeeinrichtung das Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen zu helfen, die besonders schwere Schicksalsschläge in jungen Jahre erleiden mussten.

Da wir den Kindern und Jugendlichen ein stabiles und ruhiges Umfeld mit gefestigten Beziehungsstrukturen schaffen möchten, sind uns hier besonders unsere Aufnahmekriterien, sowohl für das Personal als auch für die Kinder, sehr wichtig. Wir möchten Kindern und Jugendlichen, die beispielsweise leider schon sehr früh Waisen geworden sind oder aufgrund schlimmer Vorfälle momentan nicht mehr in ihren Familien leben können, einen Ort schaffen, an dem sie sich geborgen und willkommen fühlen.

Uns ist hierbei besonders wichtig, dass sie sich in die Gemeinde St. Goarshausen und unser Haus integrieren und eine stabile Struktur bei uns erleben können. Aus diesem Grund haben wir auch die Maximalanzahl unserer Plätze auf zehn Kinder und Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren begrenzt. Darüber hinaus ist es unser Anliegen, die Kinder auch durch Vereinsmitgliedschaften in ortsansässigen Vereinen im sozialen Gefüge von St. Goarshausen zu verankern.

Um solch ein Vorhaben erfolgreich zu gestalten, haben wir uns auch dazu entschieden, mehr Personal einzusetzen, als gesetzlich erforderlich wäre. Dieses Personal ist bestens pädagogisch geschult und betreut die Kinder und Jugendlichen rund um die Uhr.

Wir möchten noch einmal darauf hinweisen, dass wir keine Einrichtung für schwer erziehbare Jugendliche gründen. Auch haben wir, wie in unserer Konzeption nachzulesen ist, klare Aufnahme- und Ausschlusskriterien – wie zum Beispiel Gewaltbereitschaft, Missbrauch von Betäubungsmitteln oder psychische Erkrankungen.

Des Weiteren arbeiten wir auf Basis der Freiwilligkeit. Kinder und Jugendliche können nur nach Zustimmung des Erziehungsberechtigten, des Kindes und unserer eigenen Zustimmung bei uns aufgenommen werden. Hiermit möchten wir gewährleisten, dass die Kinder und Jugendlichen auch in unsere Einrichtung und zu den bereits bei uns lebenden Kindern und Jugendlichen passen.“

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