Das Weinfest in Boppard soll mit einem einheitlicheren Erscheinungsbild daherkommen. Darüber war man sich im Tourismusausschuss recht einig. Aber wie? Dazu gab es verschiedene Ideen, nicht alle sind neu. Unser Kommentar:
In Boppard dreht man sich im Kreis. Vor mehr als 16 Jahren hatte der damalige Leiter der Tourist-Information, Peter Adler, ein fertiges Konzept in der Tasche, das er den Winzern in einer Besprechung präsentierte. Pagodenzelte sollten einheitlich auf dem Marktplatz aufgestellt werden. Dem Wein sollte so mehr Wertigkeit entgegengebracht werden und ein einheitliches Bild entstehen.
Entsetzt waren die Winzer darüber, ihre Holzlauben gegen weiße Pagodenzelte zu tauschen. Ein paar Flusskilometer rheinaufwärts, in Bacharach, hat man sich gemeinsam auf den Weg gemacht und hat die kulinarische Sommernacht neu konzipiert. Eine einheitliche Außenpräsentation ist seit 2001/2002 das Ergebnis. Zelte in der Abmessung 6 x 3 Meter mit festem Boden werden seitdem Jahr für Jahr auf dem Grün in den Rheinanlagen aufgestellt. Dazu haben die Bacharacher erkannt, dass sich das ursprüngliche Weinfest am ersten Oktoberwochenende nicht zum Publikumsmagneten entwickeln kann, weil das Wetter dann meist umschlägt und unbeständiger wird. Der Termin wurde auf das vierte Augustwochenende verlegt.
Es wurde Geld in die Hand genommen, ein Lieferant gefunden, der Jahr für Jahr in den Rheinanlagen die Zelte aufschlägt und wieder abbaut. Und einen satten Zuschuss gab es von Leader noch obendrein. Die Bacharacher waren anfänglich auch skeptisch. Warum geben sich die Bopparder nicht einfach einen Ruck und stellen sich für die Zukunft neu auf. Einen Versuch ist es allemal wert.