Seit Jahrzehnten nutzen die Einwohner von Fellen das Sängerheim als Wahllokal. Und plötzlich sollen sie es nicht mehr tun dürfen. Weil die Zufahrt zum Nachbargrundstück gehört (was sie im Übrigen immer getan hat), die Grundstücksbesitzerin den Wählern theoretisch den Weg verbauen könnte. Klingt absurd. Ist es irgendwie auch. Für den Amtsschimmel aber nicht.
Die Diskussion ist verfahren, das Ende des Wahllokals in Fellen längst besiegelt, die Suche nach dem Schuldigen an dieser Misere aber nicht. Die Verantwortlichen aus den Reihen der CDU zeigen auf SPD-Stadtratsmitglied Peter Ockenfels und behaupten, ohne seine Anfragen hätte es keine Prüfung gegeben.
Ockenfels sieht sich zu unrecht an den Pranger gestellt, schießt aber gleich über das Ziel hinaus, indem er drei Mandatsträger öffentlichkeitswirksam zum Rücktritt auffordert.
Längst haben die Verantwortlichen die Sachebene verlassen. In der Bevölkerung aber dürfte dafür kaum noch Verständnis vorhanden sein. Verlierer sind am Ende alle: Denn eine öffentliche Schlammschlacht wird wohl kaum dazu beitragen, dass künftig mehr Menschen zu den Wahlurnen schreiten.