Simmern

Hunsrücker Rennfahrerin vor Durchbruch: Claire Schönborn gerät ins Visier der WRC Promoter

claire-schonborn-offical-wrc
Claire Schönborn hat gut lachen: Derzeit stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Fahrerin des Hunsrück-Auto-Club Simmern im kommenden Jahr an der Junior-WM der World Rally Championships teilnehmen darf. Foto: Claire Schönborn/Official WRC

Simmern/Peterswald-Löffelscheid. Der Hunsrück-Auto-Club Simmern (HAC) ist besonders stolz auf seine Jugendarbeit im Kartslalom. Die Freude am Sport, an der Beherrschung des Karts und dem gemeinsamen Erleben in einem Verein stehen dabei im Vordergrund, wohl wissend, dass nur die wenigsten den Einstieg in den großen Motorsport schaffen. Umso erfreulicher ist es, wenn aus den Reihen ein großes Talent hervorgeht, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Gemeint ist die 25-jährige Claire Schönborn aus Peterswald-Löffelscheid, die über ihre Erfolge im Kartslalom, dem ADAC Slalom Youngster Cup und den Bergrennen, in denen sie ihr Können aktuell beweist, ins Visier der WRC Promoter geraten ist. Die World Rally Championship, die Rallye-Weltmeisterschaft, ist die hochklassigste von der FIA, dem Automobildachverband, veranstaltete Rallyeserie. Claire wurde ausgewählt, im sogenannten Beyond Rally Women’s Driver Development Programm an einer Junior-WRC-Sichtung teilzunehmen.

Drei spannende Tage in Polen verbracht

Jüngst ging es dafür zu einer einmaligen Chance nach Polen zu M-Sport. Dort verbrachte sie drei spannende und lehrreiche Tage. Zu Beginn wurden die Fähigkeiten im Bereich Fitness, Medienarbeit und mechanisches Wissen getestet. Im Anschluss gab es noch ein Training für den Beifahreraufschrieb. Hier konnte Claire Schönborn nochmals viel Wissen mitnehmen, da sie bis zu diesem Zeitpunkt nur eine einzige Rallye gefahren war. Der zweite Tag war der erste im Cockpit eines Autos. Hier wurden die Fähigkeiten auf Asphalt verglichen, wobei Claire sich durch die Erfahrungen im Bergrennsport auf Anhieb wohlfühlte und unter den Augen der Scouts ein sehr gutes Bild abgab.

„Ich hatte nach den drei Tagen ein gutes Gefühl, bin aber nicht davon ausgegangen, für die Top 3 nominiert zu werden, da die internationale Konkurrenz schon sehr stark war. Umso größer war natürlich meine Freude.“

Claire Schönborn, Rennfahrerin des HAC

Das Fahren auf Schotter wurde dann am dritten Tag geprüft. Da sie noch nie auf Schotter gefahren war, waren zwar die Vorfreude, aber auch die Nervosität groß. Wie lässt sich so ein Auto fahren? „In meiner ersten Runde musste ich mich noch auf den Untergrund einstellen und testen, was geht. In der zweiten Runde konnte ich meine Performance deutlich steigern“, berichtet die Nachwuchsfahrerin. Und weiter berichtet sie: „Ich hatte nach den drei Tagen ein gutes Gefühl, bin aber nicht davon ausgegangen, für die Top 3 nominiert zu werden, da die internationale Konkurrenz schon sehr stark war. Umso größer war natürlich meine Freude, als mein Name verkündet wurde. Ich bin immer noch sprachlos und fühle mich auch geehrt, diese Chance erhalten zu haben“, so Claire Schönborn nach Abschluss ihres Polenaufenthaltes.

Doppelprogramm fahren

Nun gilt es für die 25-Jährige, ein Doppelprogramm zu fahren: Die Meisterschaft im KW Berg Cup geht in die finale Phase, und gleichzeitig muss sie sich, zusammen mit ihrer Beifahrerin Jara Hain, bestmöglich auf die CER (Central European Rallye) vorbereiten – immerhin ist die CER ein Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft. „Ich bin sehr gespannt, wie die CER verlaufen wird und werde natürlich alles versuchen, um am Ende als Sieger des Shoot-outs ins Ziel zu fahren“, sagt Schönborn mit Blick auf die anstehende Herausforderung.

Sie dankt dem WRC-Promoter und M-Sport für die große Chance, die ihr in diesem Herbst zuteilgeworden ist. „Weiterhin gilt mein Dank natürlich allen Personen, die mich bisher unterstützt haben und dies weiterhin tun. Diese große Chance wäre ohne den Einsatz vieler Freunde und Unterstützer nicht möglich gewesen“, lässt Schönborn zum Schluss noch wissen. Aus ihrem Heimatverein ist zu erfahren, dass dieser ihr natürlich ganz fest die Daumen drückt, damit sie auch die letzte Hürde vor dem Hauptpreis – eine Saison in der Junior-WM – mit Bravour nimmt. red