Jetzt wird sie auch noch als besonderes architektonisches Objekt geadelt. Als gäbe es nicht schon genug Ärger um die Hängeseilbrücke. Das Tischtuch zwischen Brückenbefürwortern und den Gegnern ist zerrissen. Zu viel Ärger gab es um wild parkende Besucher, Verunreinigungen und die besonders an Wochenenden verloren gegangene Ruhe im Dorf. Dabei haben es die „Brückenträumer“ doch nur gut gemeint. Auf der anderen Seite meinen es die erbitterten Gegner aus ihrer Sicht auch nur gut. Es ist jammerschade, dass ein solches Vorzeigeprojekt, das mittlerweile viele Fremdenverkehrsprojekte ziert und das mit einer Schifffahrt auf dem Rhein, Wanderungen durch Ehrbachklamm oder Baybachtal und den großen Rhein-in-Flammen-Veranstaltungen in einem Atemzug genannt wird, derartige Auseinandersetzungen nach sich gezogen hat.
Natürlich haben sich die Macher seinerzeit nicht (alb-)träumen lassen, wie groß der Besucheransturm auf die (mittlerweile nicht mehr) längste Hängeseilbrücke in Deutschland sein würde. Hätte man das vorausgeahnt, wäre in Sachen Parkplätze und Lenkung der Besucherströme sicher anders geplant worden. Alle Maßnahmen, die getroffen wurden, um der Besucher-Eskalation einigermaßen Herr zu werden, konnten im Prinzip nur Flickschusterei sein. Der Unmut der Geierlay-Gegner wurde nur verstärkt. Aber wie das so in manchen „guten“ Hunsrücker Dörfern nun mal ist, kriegt man es einfach nicht auf die Reihe, sich zusammenzuraufen und sachlich Kompromisse auszuarbeiten, weil – wie der Hunsrücker es ausdrückt – ähna däm anna sei Deiwel is.