Ja wo laufen sie denn? Wo laufen sie denn hin? Das legte Loriot in Adaption eines Sketchs seinen gezeichneten Knollenmännchen in den Mund. Wir fragen uns, wo denn die Freien Wähler hinlaufen – jene mit e.V. und die ohne den Hinweis „eingetragener Verein“ im Namen. Interessiert Sie nicht? Sollte es eigentlich auch nicht. Aber warum mussten die Freien Wähler eigentlich in den Landtag einziehen?
Es heißt doch immer so schön, dass von der Gemeinde- bis zur Kreisebene Parteien eigentlich keine Rolle spielen sollten. Sonntagsreden, die in den Kommunalparlamenten gehalten werden, enthalten stets den wortgewaltigen Hinweis, dass die eigene Fraktion sich ausschließlich an Sachfragen orientiere. Warum tun sich aber bei manchen Sachfragen stets dieselben Fronten auf?
Und damit wären wir beim Ursprung allen (e.V.-)Übels. Gäbe es weniger heftig geführte Partei-Grabenkämpfe, gäbe es weniger Parteienverdruss und weniger engagierte Menschen, die sich aus Frust darüber lieber einer Freien Wählergruppe anschließen anstatt Parteimitglied zu werden. Eine wachsende Entwicklung. Parteimitglieder bewerben sich als Parteilose um Ämter – weil Wähler mit Parteien immer weniger am Hut haben.
Würden all die engagierten Frauen und Männer, die Parteienk(r)ampf ablehnen und sich lieber in Freien Wählergruppen engagieren, die Parteienlandschaft durchmischen, wären Parteien ein Stück wählbarer.
Parteien sind kein Teufelszeug, allenfalls manche ihrer Vertreter. Zumindest wäre zu wünschen, dass die Freien Wähler Rheinland-Pfalz endlich eingestehen, mit welcher Ignoranz sie sich über langjährige lokale Gruppen der Freien Wähler hinweggesetzt haben und ein Verhalten an den Tag gelegt haben, wie es Parteien so häufig angekreidet wird. Fromme Wünsche.