Offenbar ist der Wolf tatsächlich im Hunsrück angekommen. Ob er auch hier bleiben wird, steht allerdings noch in den Sternen. Sicher hingegen ist, dass seine Anwesenheit für sehr unterschiedliche Meinungen sorgen wird.
Natur- und Umweltschützer freuen sich über die Rückkehr Isegrims und dürften jubeln darüber, dass er sich auch in unserer Region zeigt. Sie sehen ihn etwa als guten Regulator an, was die Wildtierbestände angeht. Wildtiere – so eine häufige Meinung – gibt viel zu viele. Ein Zusammenleben mit dem Menschen hingegen scheint unproblematisch. Immerhin gab es seit mehr als 70 Jahren keine Nachweise für einen Übergriff des Wolfs auf den Menschen. In der Regel meidet das Tier den Kontakt zu uns Zweibeinern. Konfliktpotenzial aber haben sicherlich Vorfälle wie jener in der Verbandsgemeinde Kastellaun, wo sich das Raubtier über ein Schaf auf einer Weide hergemacht hat. So sind es neben den Jägern insbesondere die Tierhalter, die sich wohl weniger über die Rückkehr des Wolfes freuen.
Doch hier schafft das Wolfsmanagement im Land durchaus Abhilfe und lässt die Tierhalter mit ihrer Sorge nicht allein. In Präventionsgebieten, in denen der Wolf dauerhaft vorkommt, werden sie etwa bei der Sicherung ihrer Weiden unterstützt. Andernorts erhalten sie eine Entschädigung für ein gerissenes Tier.
Obgleich ich selbst seit Neustem stolzer Besitzer dreier Lämmer bin, Angst vor des Wolfs Rückkehr habe ich nicht. Ich verfolge sie viel eher mit großem Interesse und vor allem mit großer Spannung. Denn einen Wolf in freier Wildbahn zu beobachten, das steht ganz weit oben auf meiner Liste. Wer weiß, vielleicht könnte dieser Wunsch bald sogar im Hunsrück wahr werden.