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Bubach

Denkt an uns! Die vergessenen Kranken der Corona-Impfung

Von Monika Pradelok
Friedhelm Borniger aus Bubach leidet an Morbus Pompe, einer seltenen Stoffwechselkrankheit, die sich durch eine Muskelschwäche bemerkbar macht. Deshalb ist er auf einen Rollstuhl sowie ein Beatmungsgerät angewiesen. Seit dem Ausbruch der Pandemie isoliert er sich von der Außenwelt aus Angst einer Infektion. Foto: Borniger
Friedhelm Borniger aus Bubach leidet an Morbus Pompe, einer seltenen Stoffwechselkrankheit, die sich durch eine Muskelschwäche bemerkbar macht. Deshalb ist er auf einen Rollstuhl sowie ein Beatmungsgerät angewiesen. Seit dem Ausbruch der Pandemie isoliert er sich von der Außenwelt aus Angst einer Infektion. Foto: Borniger

Wegen seiner Krankheit „Morbus Pompe“ hat Friedhelm Borniger aus Bubach nur eine Atemleistung von unter 20 Prozent – in Zeiten von Corona eine heikle Angelegenheit. Ein schützender Piks könnte Sicherheit geben. Das große Problem: Er und viele andere Betroffene sind mit einer Impfung erst später dran.

Lesezeit: 4 Minuten
Ausflüge in die Natur, Treffen mit Freunden, Aktivitäten als Vorstandsmitglied im Verein oder Fahrten zur Physiotherapie – all diesen Aktivitäten ist Friedhelm Borniger aus Bubach früher gern nachgegangen. Zum einen, weil sie ihm Spaß machten, zum anderen, weil sie ihm ein Stück Lebensqualität und Ablenkung von seiner Krankheit gegeben haben. ...
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Die verschiedenen Gruppen des Impf-Prioritätsplans

Die Impfverordnung der Bundesregierung ist in mehrere Prioritätsstufen kategorisiert.

  • In der ersten Gruppe (höchste Priorität) befinden sich über 80-Jährige, Einwohner von Alten- und Pflegeheimen sowie alle Personen, die ambulant oder stationär in der Pflege tätig sind. Hinzu kommen Menschen, die in medizinischen Einrichtungen (Intensivstationen, Notaufnahmen, Rettungsdiensten und Impfzentren) tätig sind.
  • Zur zweiten Gruppe mit hoher Priorität gehören alle ab 70 Jahren sowie Menschen mit einem sehr hohen oder hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Darunter fallen unter anderem Demenzkranke, Personen mit Trisomie 21, mit Demenz, mit geistiger Behinderung oder mit schwerer psychiatrischer Erkrankung (bipolare Störung, Schizophrenie oder schwere Depression), Menschen nach einer Organtransplantation, Krebserkrankte, Personen mit schwerer Lungenerkrankung (COPD/Mukoviszidose oder sehr ausgeprägter Adipositas. Dasselbe gilt für Menschen in Asyl- oder Obdachlosenunterkünften, Ärzte und sonstiges Personal, die regelmäßig Kontakt mit Patienten haben.
  • In der dritten Gruppe (erhöhte Priorität) sollen alle Menschen ab 60, stark Übergewichtige, Personen mit chronischer Nieren- oder Lebererkrankung, Patienten mit Immundefizienz und HIV-Infizierte sowie Menschen mit Diabetes, Herzerkrankungen, Asthma, Autoimmunerkrankungen geimpft werden. Darüber hinaus fallen Mitarbeiter von Verfassungsorganen, Regierungen und Verwaltungen, Lehrer sowie Erzieher, Polizei, Zoll, Feuerwehr, Katastrophenschutz und Justiz sowie dem Lebensmitteleinzelhandel darunter.
  • In der vierten Gruppe finden sich diejenigen wieder, die ein geringeres Risiko haben, einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung zu erleiden. Ihnen soll laut Aussage des Bundesgesundheitsministeriums nach den priorisierten Gruppen ein Impfangebot gemacht werden.

Über Morbus Pompe

Morbus Pompe (MP) ist eine seltene Stoffwechselkrankheit, die sich überwiegend durch eine Muskelschwäche bemerkbar macht. Nach Aussage des Vereins Pompe Deutschland gibt es in der Bundesrepublik 400 Betroffene. Weltweit sind es zwischen 5000 und 10.000.

Schreitet die Krankheit voran, treten Atemwegsstörungen auf. Zudem kommt es zu Einschränkungen der Beweglichkeit und zur Vergrößerung der Organe. Kinder, die unter MP leiden, haben ohne Behandlung eine durchschnittliche Lebenserwartung von neun Jahren.
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