Mörsdorf/Rhein-Hunsrück

Dem alten Wald die Ruhe lassen: Naturwaldrefugium bei Mörsdorf unter Schutz gestellt

pilz_portrat_schleimiger-wustling
Dem alten Wald die Ruhe lassen Foto: Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis/Uwe Heimfarth

Als Naturwaldrefugien sind jetzt zwölf Hektar Wald in Mörsdorf unter besonderen Schutz gestellt worden, berichtet jetzt die Kreisverwaltung. Vier Laubholzbereiche mit über 160 Jahre alten Bäumen dürfen sich in Zukunft ohne weitere menschliche Einwirkung zu Urwald entwickeln. Die Althölzer sind Lebensgrundlage für eine große Anzahl von Pflanzen und Tieren, von denen viele auf die alten und zum Teil abgestorbenen Bäume spezialisiert sind.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Die Ortsgemeinde Mörsdorf hatte aktiv etwas für den Naturschutz tun wollen und hierfür einen Teil ihres Waldes zur Verfügung gestellt. Das Projekt wurde seit Oktober 2021 von der Kreisverwaltung gemeinsam mit Bürgermeister Marcus Kirchhoff und Revierleiter Richard Schuler entwickelt. Die Ortsgemeinde erhält für den dauerhaften Nutzungsverzicht sogenannte Ersatzgelder von der Stiftung für Natur und Umwelt.

Die für das Projekt genutzten Waldbereiche liegen weitab von Straßen und Wegen in Seitentälern der Mosel. „Hier, wo unter anderem Schwarzstorch und Wildkatze leben, gab es bereits seit 1995 keine regelmäßigen forstlichen Eingriffe mehr“, erläutert der erfahrene Forstmann Richard Schuler, der das wissenschaftlich begleitete Projekt umsetzt. Daisy Liebau-Plath von Landesforsten Rheinland-Pfalz kartiert die Bestände im Rahmen der Forsteinrichtung, Dr. Dorothee Killmann von der Uni Koblenz, so wird berichtet, erfasst mit Studierenden die Moos- und Flechtenarten des Waldbestandes.

Dr. Dorothee Killmann zeige sich begeistert von den vielfältigen Waldstrukturen, die eine große Anzahl von Flechten und Moosen aufweisen, heißt es. Noch in diesem Jahr sollen die Erfassungen beginnen. Alle Beteiligten seien gespannt, wie sich die Bestände in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entwickeln.

In der Kreisverwaltung in Simmern ist Uwe Heimfarth für die Projektierung solcher Naturschutzmaßnahmen zuständig, die von Heckenstreifen, Waldsaum, Streuobstwiese oder Biotoptümpel bis zu Bachrenaturierungen reichen. Neue Projektvorschläge werden gern aufgegriffen. Uwe Heimfarth ist unter der Telefonnummer 06761/826 61 und per E-Mail unter Uwe.Heimfarth@rheinhunsrueck.de zu erreichen.