Der hoch geschätzte rechtsrheinisch wirkende Kollege Andreas Jöckel hat von seinem Welterbe-Termin auf der rechten Rheinseite einen schönen Satz mitgebracht, der keinen Eingang mehr in den Text finden konnte: „Der Wein ist das i-Tüpfelchen des Ganzen!“ Diesen Satz hat Zweckverbandsvorsteher Frank Puchtler gesagt.
Natürlich kann ein Wein streng genommen nicht einfach so aufs „i“ – aber inhaltlich betrachtet hat der gute Frank Puchtler absolut Recht.
Der Satz lässt sich sogar noch etwas schärfen: „Der Wein ist das i-Tüpfelchen des Tals!“ Denn mal ehrlich: Würden die Wanderer wirklich alle kommen, wenn sie nicht hinterher auch einen guten Schoppen Mittelrhein-Riesling trinken könnten? Wäre manche Lobeshymne auf den Mittelrhein ohne zuvorige Verkostung desselben wirklich gleichlautend entstanden?
Der Wein, das steht fest, ist viel mehr als Zierde oder Schmuck des Unesco Welterbes Oberes Mittelrheintal – neudeutsch darf er getrost als „essential“ des Ganzen betrachtet werden, als Markenkern.
In einer grandiosen Kulturlandschaft schaffen herausragende Winzer Tag für Tag die Grundlage, dass der Mittelrhein bundesweit wie international eine Region mit sattem Klang ist. Das kann, darf und muss auch Kernbotschaft der künftigen Tourismus- und Buga-Bewegung sein. Genauso wie bei der Betrachtung des Weines als alkoholisches Genussmittel kommt es hier eben auf das rechte Maß an. Dass die Kompetenzen nun auch strukturell enger zusammenrücken, kann eigentlich nur helfen – gemeinsam geht schließlich alles besser. Und ein Glas Wein schmeckt in Gemeinschaft ohnehin zweimal so gut. Der Wein ist sozusagen das i-Tüpfelchen der Gemeinschaft, um bei dem vom hoch geschätzten Kollegen überlieferten Satz zu bleiben.