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Mittelrhein

37 Millionen Euro für die Bahnhöfe am Mittelrhein: DB will investieren

Von Tim Saynisch
Wer am Bad Salziger Bahnhof in Richtung Koblenz verreisen möchte, muss mindestens fünf Treppenstufen überwinden, um in den Zug einzusteigen. Zu viele findet Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier. Er mahnt, den barrierefreien Ausbau der Stationen am Mittelrhein bis zur Buga abzuschließen.
Wer am Bad Salziger Bahnhof in Richtung Koblenz verreisen möchte, muss mindestens fünf Treppenstufen überwinden, um in den Zug einzusteigen. Zu viele findet Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier. Er mahnt, den barrierefreien Ausbau der Stationen am Mittelrhein bis zur Buga abzuschließen. Foto: Suzanne Breitbach

Anfang November lautete die frohe Kunde in einer Pressemitteilung aus dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, man habe sich gemeinsam mit den Zweckverbänden Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Rheinland-Pfalz Nord und Süd und der Bahn-Tochter DB Station & Service AG auf eine Rahmenvereinbarung zur Sanierung der Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz verständigt.

Lesezeit: 5 Minuten
Offenbar außer Acht gelassen wurde dabei, dass die Bahn bereits am 29. Januar eine Pressemitteilung herausgegeben hatte, in der die Verständigung der Partner verkündet wurde. Dass seitdem ein gutes Dreivierteljahr bis zur endgültigen Unterzeichnung des Papiers vergangen ist, bleibt in der Mitteilung des Ministeriums außen vor. Und das, obwohl die Zeit ...
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Bahn will auch auf anderer Rheinseite bauen

Mittelrhein/Rhein-Lahn. Auch auf der östlichen Rheinseite nimmt die Bahn die neue Rahmenvereinbarung zum Anlass, um Sanierungspläne für einige Stationen vorzustellen oder zu konkretisieren. Das neue Papier knüpft an die erste Vereinbarung von 2011 an, die Ende 2019 ausgelaufen war.

Die in die Rahmenvereinbarung aufgenommene Projektliste enthält etliche Maßnahmen, die bereits in der ersten Vereinbarung von 2011 enthalten waren, aber bis heute nicht begonnen oder abgeschlossen wurden, wie die Modernisierung des Bahnhofs von Oberlahnstein, die bis 2017 realisiert werden sollte. Ein positives Beispiel aus dem ersten Rahmenvertrag sind jedoch die „runderneuerten“ Bahnstationen im Rhein-Lahn-Kreis entlang der Lahntalbahn. Hier zogen DB und Land an einem Strang, um im Rahmen der Umstellung auf eine moderne Signaltechnik alle Stationen zeitgemäß umzubauen. Die einzige Ausnahme bildet bislang der Bahnhof von Diez.

Die neue Vereinbarung enthält innerhalb des Rhein-Lahn-Kreises auch Projekte im Mittelrheintal: So ist für Oberlahnstein erneut der Neubau des Haus- und ehemaligen Mittelbahnsteigs „nebst Ausstattung und barrierefreier Zuwegung“ aufgeführt, für Braubach und Osterspai die Modernisierung von Bahnsteig und Personenunterführung sowie für Kaub der Neubau des Mittelbahnsteigs und der Personenunterführung. Auch Kamp-Bornhofen ist noch mit „Neubau zwei Außenbahnsteige und Erneuerung Beleuchtung“ in der Auflistung enthalten, doch konnten diese Arbeiten aus der ersten Rahmenvereinbarung jetzt abgeschlossen werden.

Planungen teilweise überholt

An der Lahntalbahn stehen für Bad Ems die Ertüchtigung der denkmalgeschützten Bahnsteighalle und eine Erneuerung des Bahnsteigbelags und für Diez gleich mehrere Positionen im Katalog. Die dort aufgeführten Maßnahmen entsprechen allerdings schon nicht mehr den aktuellen Planungen. In der Liste wird noch der Neubau des Lahntal-Bahnsteigs (Gleise 3/4) mit Sanierung der Treppen und der bestehenden Personenunterführung sowie dem Neubau eines Aufzugs zum Mittelbahnsteig und dem Bau einer Rampe in die Unterführung aufgeführt.

Da sich die Sanierung der alten Bahnhofsunterführung als unwirtschaftlich und der Bau des Aufzugs als technisch nicht realisierbar herausgestellt haben, war zuletzt ein Neubau der Unterführung zwischen ehemaligem Empfangsgebäude und Stellwerk als beste Lösung dem Diezer Stadtrat vorgestellt worden. Mit der Unterschutzstellung des Bahnsteigdachs wird der Umbau des bestehenden Bahnsteigs auf 140 Meter Länge sehr wahrscheinlich. Für eine reaktivierte Aartalbahn steht der Neubau eines Bahnsteigs mit Rampe im Maßnahmenkatalog. Hans-Peter Günther

Zehn Monate für Unterschriften?

Der Fahrgastverband Pro Bahn in Rheinland-Pfalz übt in einer Stellungnahme deutliche Kritik, dass die bereits Ende Januar mit einer inhaltlich nahezu gleichlautenden Pressemeldung „auf den Weg gebrachte Vereinbarung“ zehn Monate benötigt hat, bis zur jetzt
„im Umlaufverfahren“ unterzeichneten Fassung. hpg

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