Müll auf dem Kreuznacher Kornmarkt nach dem Altweiberdonnerstag? Liegen lassen, der Kreis entsorgt ihn. Müll nach der Kreiznacher Narrefahrt? Liegen lassen, der Kreis entsorgt ihn ... Wunderbar, was der kommunalisierte Abfallwirtschaftsbetrieb künftig alles leistet, um sein lokales Herz, die Stadt, zu entlasten. Und die dankt es ihm – kein bisschen.
Sondern verlangt ihm gar noch den Tonnen-Raus-und-Reinbring-Service und die ständige Säuberung der städtischen Plätze und Anlagen von allem wilden Müll ab. So weit die blühende Fantasie.
Die Realität sieht anders aus – weniger rosig, mehr krawallig. Und das nur, weil sich die Verantwortlichen nicht riechen können. Was in jeder noch so kleinen Gemeinde meist gelingt, nämlich wilden Müll sofort zu beseitigen, wird in der Stadt zum Politikum und, vor allem von Wolfgang Heinrich entfachten, Streit.
Und der Gebührenzahler draußen, der permanent zum Umweltschutz verdonnert wird, und die Vereine, die sich Jahr für Jahr bei ihren Umwelttagen abmühen? Die denken: Wo ist das Problem? Müll entdecken, beseitigen, Ende.
Wer dafür wann und was bezahlt, sollen die politischen Spitzen entscheiden. Dafür sind sie gewählt, dafür werden sie bezahlt. Und nicht für rhetorischen Unrat, der nur eines schafft: das Klima weiter zu vergiften.
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