Ditib-Vorsitzender Cihan Sen begrüßt, dass die Beerdigungen künftig nach islamischen Riten möglich sind. Daher ist er den Verantwortlichen der Stadt dankbar. Bisher war der Bedarf eher gering, informiert Sen.
Denn die Türken der ersten und zweiten Generation hätten oft noch so starke Wurzeln in ihre türkische Heimat, dass sie auch dort begraben wurden. Bei der dritten und vierten Generation sei das anders.
Sen: „Das sind Menschen, die hier geboren wurden und auch hier beerdigt werden möchten.“ Sen bewertet es positiv, dass sich der Migrationsbeirat mit der Ditib über deren Vorstellung einer islamischen Beerdigung ausgetauscht habe. Sen: „Die Stadt Bad Kreuznach hat sich sehr bemüht.“
Für Muslime gebe es nur die Erdbestattung. Dahinter stehe der Gedanke, der auch dem Christentum nicht fremd sei, dass der Körper aus der Erde komme und wieder in die Erde zurückkehre. Während sich der Körper auflöse, gehe die Seele in einen neuen Körper über. Auch hier gebe es Anklänge zum Christentum; so heiße es bei Thomas von Aquin, „dass die Seele nur vom Leib her denkbar ist“.
Da in Bad Kreuznach festgesetzte Ruhe- und Liegezeiten gelten, werden Muslime wohl die Gräber ihrer Angehörigen über diese Zeit hinaus von der Stadt erwerben. Sen: „Schließlich kennt der Islam keine begrenzten Ruhezeiten.“ bj