Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, reiht sich die Veranstaltung in den rheinland-pfälzischen Kultursommer, der 2022 den Untertitel „Kompass Europa – Ostwind“ trägt. Motto der Erzähltage 2022 ist daher auch ein Zitat Lew Nikolajewitsch Tolstois (1828 – 1910: „Die größten Taten gehen unter, und nichts bleibt zurück, Märchen aber leben, wenn sie gut sind, sehr lange.“ Die Akteure:
Heike Vigl aus Südtirol ist musizierende Erzählerin und erzählende Musikerin. Sie erzählt luftig und leicht, griffig und einprägsam. Geschichten, Märchen und Sagen verwebt sie mit den Klängen von Flöten und macht Erzählen zu einem Gesamtkunstwerk. Sie studierte Querflöte am Konservatorium, Russisch und Englisch, lebte in Russland und Sibirien und liebt die Geschichten dieser Region, womit sie an das Motiv des diesjährigen Kultursommers anschließt.
„Weinen wir können allein, aber lachen besser zusammen“ ist das Motto von Alexander Kostinskij, ukrainisch-jüdischer Autor, Zeichner und Erzähler, geboren in Kiew und damit zweiter Künstler, der das Motiv aufnimmt. Seit 1992 lebt er in München und arbeitete als Autor und Illustrator mit mehreren Verlagen. Er wird die Festival-Gäste in die Geschichtenwelt seines Großvaters führen.
Im Spannungsfeld zwischen Heimat und Fremde, Geborgenheit und Ausgrenzung, Sich-Einfühlen und Sich-Behaupten verlief Naceur Charles Acevals nicht einfaches Leben. Er ist geprägt von drei Kulturen: der algerisch-nomadischen seiner Mutter, der französischen seines Vaters und der deutschen, seiner Wahlheimat. An allen diesen Orten sammelte er sein mündliches Repertoire an spannenden Märchen, interessanten Legenden, lustigen Rätseln und nachdenklich stimmenden Weisheitsgeschichten, die ihm die Mutter und die Großmutter im Nomadenzelt erzählten.
Als Lokalmatador und Organisator wird schließlich Chnutz vom Hopfen beim Gala-Abend moderieren und vortragen. Zudem wird er statt der traditionellen Nachtwächterführung am Montag einen Spaziergang durch Bad Münster-Ebernburg mit den regionalen Sagen des Nahelandes anbieten.
Am Gala-Abend hört ihr auch märchenhafte Musik: Die Intermezzi des Duos MondWald. Kyell der Barde beschäftigt sich schon lange mit der traditionellen Volksmusik östlicher Völker, die er mit Maureen Celtic zwischen den Geschichten vortragen wird.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt 2022 auf der Nachwuchsförderung: Am Sonntag gibt es unter der Riesenbank im Huttental zu Füßen des Rheingrafensteins erneut ein Stelldichein von Nachwuchstalenten aus der Region, die Matinée „Bänkelerzählen“. Das Nachwuchserzählen wird vom Verband der Erzähler e.V. (VEE) statt. Zu Gast sind Ricarda Koch (Bad Salzufflen) und Jochen Hettig (Lage), beide sind Absolventen der Lippe-Erzählakademie. Aus der Region sind Anne Grammes und Michael Jurass mit von der Partie.
Für alle Fans der Erzählkunst wird an den Festivaltagen wieder ein kostenloser Geschichten-Rundweg eingerichtet – diesmal führt der Weg rund um die Ebernburg. An verschiedenen Stationen können Interessierte mithilfe ihres Smartphones kurzen Geschichten der 2021 und der vom 24. bis 28. Juni anwesenden Erzählerinnen und Erzählern lauschen.
Die Termine des Festivals auf einen Blick:
Freitag, 24. Juni, 20 Uhr: Bastion, Ebernburg: Heike Vigl (Italien);
Samstag, 25, Juni, 17 Uhr: Garten Römerhalle: Naceur Charles Aceval (Algerien und Frankreich);
Samstag, 25. Juni, 20 Uhr: Bühne Loge, Gala-Abend des Erzählens:
Sonntag, 26. Juni, 12 Uhr: Huttental , Bänkelerzählen, Nachwuchs
Sonntag, 26. Juni, 18 Uhr: Kurpfälzer Amtshof: Alexander Kostinskij aus der Ukraine;
Montag, 27. Juni, 19 Uhr: Kurpfälzer Amtshof, Chnutz vom Hopfen (Nachtwächters Sagenspaziergang)
Weitere Infos auf der Homepage https://erzaehltage.info; Tickets bei allen Verkaufsstellen Ticket Regional und auf der Webseite. Schulen, die Interesse an einem Auftritt haben, wenden sich an Chnutz oder den Veranstalter, Kultur & Tourismus Rheingrafenstein